Konstantin Wecker

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Gedanken

Konstantin Wecker: Liedermacher & Poet

"Meine Gedichte waren ja auch immer klüger als ich. Und ich bin ihnen Gott sei Dank im Laufe meines Lebens gefolgt." - Konstantin Wecker zieht Resümee

"Mich hat die Anarchie immer am meisten fasziniert, weil sie eine herrschaftsfreie Bewegung sein sollte und wollte. Mein Traum ist immer noch der eines herrschaftsfreien, liebevollen Miteinanders." Schon früh setzte sich Konstantin Weckers, der in einem sehr liebvollen, Musik- und Poesieaffinen Elternhaus aufwuchs, gegen Faschismus und Nationalismen ein. Mit seinem Lied "Willy" das von der Auseinandersetzung eines Antifaschisten mit Neonazis, die für den Antifaschisten tödlich ausgeht, erzählt, gelang ihm der Durchbruch als politischer Liedermacher. Er trat in der Friedensbewegung und im Kampf gegen Atomkraftwerke auf und war bald von der feministischen Machtkritik fasziniert. Mit Joan Baez und Mercedes Sosa trat er mehrfach bei Konzerten auf. Nicht nur der kraftvoll-kämpferische Wecker mobilisierte seine Fans, auch mit seinen feinfühligen, zärtlichen Liedern überzeugte er sein Publikum. Wahrscheinlich waren es auch diese Gegensätze in seinem Wesen - wilder Kerl mit Hang zum dionysischen Leben und einfühlsamer Poet - die ihn so anziehend machten.

Sein Instrument war das Klavier, auf dem er eindrucksvoll seine kämpferischen Balladen, Songs, aber auch sehr gefühlvolle Lieder wie "Wenn der Sommer nicht mehr weit ist" begleitete. Seit zwei Jahren ist dies nicht mehr möglich, weil Wecker an Polyneuropathie, einer Erkrankung des peripheren Nervensystems, leidet. "Das Klavier war für mich mein Leben. Ich habe in meinem vierten Lebensjahr Klavierspielen begonnen, mit sechs bekam ich Unterricht und ich habe jeden Tag mindestens 3 Stunden gespielt, nicht geübt. Für mich war Klavierspielen wie Meditation, ich habe mich einfach versinken lassen in der Musik. Das ist schon eine große Herausforderung für mich und mein Leben nicht mehr Klavier zu spielen. Ein unglaublicher Verlust. Diesen Verlust versuche mit Hilfe von Spiritualität zu bewältigen und nicht mehr durch Drogen."

Weckers Leben war weite Strecken von Alkoholismus und Kokainkonsum geprägt, sein Hang zu Exzess und Rausch nicht zu übersehen. Zweimal musste er Haftstrafen abbüßen, mehrere Entziehungskuren folgten. "Ich war 60 Jahre lang Alkoholiker!" gibt er zu und, dass er nun seit drei Jahren trocken sei. Diese Bekenntnisse und Überlegungen wie "mir waren immer die Verzweifelten, die Unangepassten und Zerbrechlichen wertvoller", sind auch in seinem aktuellen Buch "Der Liebe zuliebe" nachzulesen. Damit geht er auf Tour und mit dem Konzertprogramm "Lieder meines Lebens". Damit gastiert er im Trio - gemeinsam mit Jo Barnickel am Klavier und Fanny Kammerlander am Cello am 2. Dezember im Grazer Stefaniensaal und am 6. Dezember im Wiener Konzerthaus.

Service

Auftrittstermine:
"Lieder meines Lebens"
2.12. Graz Stefaniensaal / Beginn: 20:00 Uhr
6.12. Wien Konzerthaus / Beginn 19:30 Uhr
Konstantin Wecker Website

Bücher:
Konstantin Wecker: "Der Liebe zuliebe" Verlag bene!
Konstantin Wecker: "Wir werden weiter träumen: Poesie für eine bessere Welt!
Verlag bene!

Ellis Storm: "Konstantin Wecker Biografie: Das Leben und Erbe eines revolutionären Musik-Ikonen: Wie er die kulturelle Landschaft Deutschlands prägte" Edition Kindle

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