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Moment
Nicht allein sein wollen
Was Menschen gegen ihre gesellschaftliche Vereinzelung unternehmen
11. Dezember 2025, 15:30
Vereine oder das Beisl ums Eck sind Orte, an denen spontane Begegnungen noch stattfinden. Gleichzeitig bemühen sich zahlreiche Initiativen mit niederschwelligen Angeboten, Austausch zu ermöglichen. Beim "Plaudernetz" der Caritas etwa können Menschen anonym anrufen und mit einer Plauderpartnerin oder einem Plauderpartner ins Gespräch kommen. Die Nachfrage ist seit Corona nicht gesunken, sondern gestiegen. In Städten, wo dörfliche Strukturen wegfallen, ergeben sich Kontakte nicht automatisch. Gemeinschaft muss aktiv organisiert werden, oft mit beachtlichem Aufwand. Das reicht vom Business-Netzwerktreffen bis hin zu Formen des gemeinschaftlichen Wohnens. Der Wunsch, nicht allein leben zu wollen, eint etwa die Bewohnerinnen und Bewohner von "Gleis 21", einem Wohnprojekt im Wiener Sonnwendviertel. Rund siebzig Menschen unterschiedlichen Alters nutzen dort Gemeinschaftsräume, kochen zusammen und teilen sich Autos und Lastenfahrräder. Das Projekt zeigt, dass Wohnen in der Stadt nicht zwangsläufig anonym sein muss. Wo und wie begegnen Menschen einander, wenn sie nicht allein sein wollen? Teil drei der Themenwoche "Alleinsein. Ein Zustand und seine Folgen".
Gestaltung: Georg Pöchhacker
Service
Plaudernetz der Caritas: https://plaudernetz.at/
Wohnprojekt Gleis 21: https://gleis21.wien/
