APA-IMAGES/MINT IMAGES
Spielräume
100 Jahre Motel: Wo das Schicksal wohnt
Musik aus allen Richtungen mit Johann Kneihs. Musik zum Geburtstag einer amerikanischen Institution
12. Dezember 2025, 17:30
Am 12. Dezember 1925 öffnete das erste Motel seine Zimmer. Die amerikanische Erfindung ist seither zur viel besuchten Einrichtung geworden, im wirklichen Leben wie in der Fantasie. In Motels steigt ab, wer über weite Strecken unterwegs ist: in der Hoffnung auf einen Neuanfang, auf der Flucht vor einer traumatischen oder verbrecherischen Vergangenheit, auf der Suche nach Abenteuer.
In Büchern und Filmen, der dazugehörigen Musik und in Songs wird das Motel auch zu einem Schauplatz schicksalhafter Begegnungen. Das kann ein romantisches Zusammentreffen sein, das Wiedersehen mit einer lang vermissten Person oder auch die Konfrontation mit dem Unbekannten, mit Einsamkeit und Angst - oder gar einem Mörder. Ein abgelegenes Motel eignet sich auch ausgezeichnet als Ort des Grauens.
Der Architekt Arthur Heinemann errichtete 1925 im kalifornischen San Luis Obispo, auf halber Strecke der zweitägigen Fahrt zwischen San Francisco und Los Angeles, das "Milestone Mo-Tel". Die Abkürzung soll der Schildermaler vorgeschlagen haben, weil er den Schriftzug "Motor Hotel" nicht auf dem Schild unterbrachte. In den 1950er Jahren überstieg die Zahl der Motels in den USA die von Hotels und erreichte Mitte der 1960er mit über 60.000 ihren Höhepunkt, berichtet der emeritierte Professor für Tourismusmanagement (und Krimiautor) Mark Okrant in seinem Buch "No Vacancy. The Rise, Demise and Reprise of America's Motels".
