APA/BARBARA GINDL
Am Puls - Gesundheit und Medizin
Weih-Nachtdienst - Rufbereit zu den Feiertagen
Sicher surfen auf der Grippewelle - Update zu Influenza ++ Weihnachtskeks für Menschen mit Schluckstörungen ++ Live Am Puls - Sprechstunde: Rufbereit zu den Feiertagen | Gäste: Silvia Breitwieser, Leiterin Telefon-Seelsorge Oberösterreich, 142; Peter Haubenberger, Leiter Ärztefunkdienst Wien, 141; David Reif, Leiter 1450 Gesundheitsberatung Wien | Moderation: Ronny Tekal | Anrufe 0800 22 69 79 | E-Mail: ampuls@orf.at
18. Dezember 2025, 16:05
141, 142, 144 oder 1450?
Während sich die einen in den Weihnachtsferien ins Privatleben zurückziehen, stehen zeitgleich andere im beruflichen oder ehrenamtlichen Einsatz, um das körperliche und seelische Wohl der Bevölkerung sicherzustellen. Damit kann rund um die Uhr medizinische und psychosoziale Hilfe angeboten werden, wenn Ordinationen oder Betreuungseinrichtungen geschlossen sind. Schließlich fungiert das Weihnachtsfest mitunter als Brennglas und verstärkt seelische Konflikte und das Gefühl von Einsamkeit. Auch Erkrankungen scheren sich herzlich wenig um Feiertage. Exemplarisch greift Am Puls drei rufbereite Nummern heraus:
1450: Die telefonische Gesundheits-Beratung
Nach internationalem Vorbild im Jahr 2017 als Pilotprojekt in Wien, Niederösterreich und Vorarlberg gestartet, wurde die telefonische Gesundheitsberatung 2019 österreichweit ausgerollt Als niederschwellige Erstanlaufstelle bei akuten Symptomen wird hier von diplomiertem Pflegepersonal eine erste medizinische Beratung gegeben und ein weiteres Vorgehen besprochen. Bald nach ihrer Einführung erlangte 1450 in der Pandemie als "Corona-Hotline" größere Bekanntheit und musste damit gleich die erste Bewährungsprobe bestehen. Alleine in der Bundeshauptstadt stieg die Zahl der Anrufe auf über 60.000 an. Zum Vergleich: In Grippezeiten wird die Nummer heute rund 3000mal täglich kontaktiert. Die naturgemäße Überlastung des Systems, als Beratungs-, Test- und Impfkoordinationsstelle, führte, aufgrund der langen Wartezeiten, zu Unmut in der Bevölkerung. Mittlerweile ist 1450 gut etabliert und eine wichtige Säule der Gesundheitsversorgung geworden - nicht nur zu den Feiertagen.
141: Ärzte-Funkdienst Wien
Wenn die Hausarztpraxen in der Nacht, am Wochenende oder an Feiertagen ihre Pforten schließen, öffnet der Ärztefunkdienst seine Ordination. Bereitschaftsärzte des Ärztefunkdienstes führen bei akuten, nicht lebensbedrohlichen Beschwerden (hier wäre 144 die richtige Nummer) Hausbesuche durch. Seit 1969 gibt es diesen Vertretungsdienst der Wiener Ärztekammer. Auch die Erstversorgungsambulanzen (EVAs), die fixer Bestandteil vieler Kliniken des Wiener Gesundheitsverbundes sind, werden von der Stadt Wien in Kooperation mit dem Ärztefunkdienst betrieben, um Notaufnahmen zu entlasten. Ein Hausbesuch, auch zur Bescherung.
142: Telefonseelsorge Österreich
Ebenfalls seit einem halben Jahrhundert in Österreich tätig, hilft die Telefonseelsorge bei psychischen Krisen, Einsamkeit oder Lebensproblemen - auch per Online-Chat. Seit 1998 im Status einer amtlichen Notrufnummer kümmern sich rund 800 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von 142 mit viel Empathie und emotionaler Zuwendung um Menschen, die einen Menschen zum Reden brauchen - anonym, kostenlos und rund um die Uhr.
Ronny Tekal wirft in der Weihnachtsausgabe von Am Puls einen Blick auf die andere Seite der Telefonleitung und zeigt auf, wer mit einem offenen Ohr, einem guten Ratschlag oder auch handfester medizinischer Hilfestellung über die Feiertage bereitsteht.
Gäste im Ö1 Haus:
Peter Haubenberger, Arzt für Allgemeinmedizin, Leiter Ärztefunkdienst Wien, 141
David Reif, Leiter der telefonischen Gesundheitsberatung Wien, 1450
Gästin im Landesstudio Oberösterreich/Linz:
Silvia Breitwieser, Leiterin Telefon-Seelsorge Oberösterreich, 142
Sicher surfen auf der Grippewelle - Update zu Influenza
Wer in diesen Tagen unter hohem Fieber, starken Husten und Muskelschmerzen leidet, den hat vermutlich die Grippe erwischt. Die "echte", wie es heißt, um den Unterschied zum "grippalen Infekt" zu verdeutlichen, der bedeutend milder abläuft. Tatsächlich ist die derzeitige Influenza-Welle ein paar Wochen früher dran, die neue Influenza-Virusvariante H3N2(K) löste bereits in Australien, aber auch in Westeuropa, etwa in Großbritannien, eine frühe und intensive Grippewelle aus. Wie man sich schützen kann und welche Medikamente tatsächlich helfen, hat sich Lukian Guttenbrunner angesehen.
Interviewpartnerin:
Monika Redlberger-Fritz, Zentrum für Virologie, Medizinischen Universität Wien
Rubrik "Eine Frage noch"
Kann ich für Angehörige mit Schluckstörungen Weihnachtskekse backen?
Die Antwort gibt Thomas Hauk, Küchenleiter, PBZ Pflege- und Betreuungszentrum Klosterneuburg, NÖ, @gut_verpflegt
Bereits letztes Jahr haben wir Ihnen ein Rezept vorgestellt, das vor allem bei Menschen großen Anklang gefunden hat, die mit ihren Backkünsten auch Angehörigen mit Schluckbeschwerden eine Freude machen wollten. Hier nochmals das Rezept zum Nachbacken:
Service
Dysphagie-Kekse, nach Thomas Hauk
Für den Mürbteig:
750g Mehl
500 g Butter
250g Zucker
100g Ei (2Stück)
Kekse:
250g Grundteig
150g Milch
100g Schlagobers
2 Gelatineblätter
Füllung:
100g Marmelade (ohne Stückchen)
1 Gelatineblatt
Zutaten zu einem Teig verkneten und 30 Minuten im Kühlschrank bedeckt rasten lassen. Teig auf Backpapier ausbreiten und goldbraun backen, 2 Minuten länger im Ofen lassen, für weniger Restfeuchte. Keksteig auskühlen lassen und in Stücke brechen. Gelatineblätter in kaltem Wasser einweichen. Keksbruch fein mixen, mit der Milch vermengen. Schlagobers zu 2/3 aufschlagen. Die Zutaten vorsichtig unterheben, die Masse ca 3 mm hoch auf einem Backpapier aufstreichen und einfrieren. Marmelade temperiert mit eingeweichtem Gelatineblatt verrühren. Kekse aus der gefrorenen Masse ausstechen. Füllung auf den Unterteil geben, mit Oberteil bedecken und weiter einfrieren. Abgedeckt und gut verpackt lassen sich die Kekse bis zu 3 Wochen lagern.
Vor dem Servieren mit etwas Staubzucker bestreuen und die gaumenweichen Kekse genießen.
