Europa-Journal
EU und Menschenrechte, Tschechien, Albanien, Griechenland
Wie hält es die EU noch mit den Menschenrechten? +++ Vom Auto zur Waffe: Wie Tschechiens Autozulieferer in die Rüstungsindustrie einsteigen +++ Albanien: Künstler*innen erobern die Villa von Diktator Hoxha +++ Spital statt Pflegefamilie: Das lange Warten für Kinder in Griechenland
19. Dezember 2025, 18:25
Wie hält es die EU noch mit den Menschenrechten?
Umstrittene Migrations-Deals mit Drittstaaten, eine Abschwächung bei Klimaschutzvorhaben und beim Lieferkettengesetz: die Europäische Union scheint zunehmend Abstriche bei Menschenrechten zu machen, sagen Kritiker. In einigen EU-Mitgliedsstaaten sind auch deutliche Rückschritte bei Rechtsstaatlichkeit und Meinungsfreiheit zu verzeichnen. Werden die eigenen Werte, auf die die Union so stolz ist, zunehmend verraten? Unter anderem darüber spricht Tim Cupal mit UNO-Menschenrechtskommissar Volker Türk.
Vom Auto zur Waffe: Wie Tschechiens Autozulieferer in die Rüstungsindustrie einsteigen
In Tschechien werden so viele Autos pro Kopf produziert, wie nirgendwo sonst in der Welt. Doch die dort starke Automobilindustrie schwächelt wegen der Industriekrise im Nachbarland Deutschland. Die Rüstungsbranche hingegen erlebt wegen des Krieges in der Ukraine goldene Zeiten. Viele tschechische Autozulieferbetriebe erweitern deshalb ihr Angebot und produzieren nun Teile für die Waffenindustrie. "Dual Use" wird diese zivile und militärische Verwendung von Gütern genannt. Wie das funktioniert, hat sich Kilian Kirchgessner in einer Fabrik in Tschechien angesehen.
Albanien: Künstler*innen erobern die Villa von Diktator Hoxha
Jahrelang stand sie leer, jetzt hat sie ihre Pforten geöffnet: Mitten im Zentrum von Albaniens Hauptstadt Tirana steht das alte Haus von Enver Hoxha, einem der brutalsten Diktatoren des 20. Jahrhunderts. Der Stalinist hat Albanien von 1944 bis zu seinem Tod 1985 regiert. Auch 40 Jahre später fällt die Aufarbeitung der Diktatur noch immer schwer. Künstlerinnen und Künstler aus aller Welt ziehen nun in die Villa von Hoxha ein. Ist das der richtige Weg, um sich der schwierigen Vergangenheit zu stellen? Franziska Tschinderle hat sich in Tirana umgehört.
Spital statt Pflegefamilie: Das lange Warten für Kinder in Griechenland
Wenn Eltern ihre Kinder misshandeln, schaltet sich das Jugendamt ein und sucht einen geeigneten Platz im Kinderheim oder bei einer Pflegefamilie. Doch was tun, wenn es nicht genug Plätze gibt? In Griechenland werden diese Kinder zunächst in den staatlichen Krankenhäusern untergebracht. Was eigentlich als Übergangslösung gedacht ist, wird für viele Kinder zur gefühlten Ewigkeit. Einige müssen mehrere Monate oder Jahre im Spital verbringen, auch wenn sie kerngesund sind. Rodothea Seralidou hat ein Krankenhaus in Athen besucht.
Moderation: Martha Georgiew
