Arnulf Rainer

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Hörbilder

In memoriam Arnulf Rainer

"Der Normalstörfall". Ein Porträt des österreichischen Malers und Übermalers.
Feature von Peter Zimmermann

Der österreichische Maler Arnulf Rainer ist im Alter von 96 Jahren verstorben.

Er wolle der Welt erklären, wer er sei, um nicht verwechselt zu werden, schrieb Friedrich Nietzsche im Vorwort zu seinem autobiografischen Text "Ecce homo". "Meine Kommentare sind Trick und Gebrauchstexte, um noch schlimmeren Interpretationen anderer zuvorzukommen", sagt Arnulf Rainer. Nietzsche wie Rainer haben ihr Leben lang daran gearbeitet, Werk und Person zu einer unverwechselbaren Einheit werden zu lassen, zu einer Trademark. Das funktioniert nur dann, wenn man ständig zugeschriebene Rollen verweigert, eigene Positionen ironisiert und die Erwartung des Publikums unterläuft.

Es geht dabei auch um Aufmerksamkeit: Als Störfall im Literaturbetrieb positioniert man sich unübersehbar in diesem. Und wenn man lange genug daran arbeitet, den Interpretationen anderer zuvorzukommen, wird aus dem Störfall ein Normalstörfall.

Das Paradox eines Künstlers also als allgemein anerkannter, vielfach ausgezeichneter und gut verdienender Provokateur mit eigenem Museum. Und so konnte Arnulf Rainer von sich sagen: "Ich habe das Gefühl, ich bin durchs Leben gegangen wie durch einen Traum ..."

"Der Normalstörfall." Ein Porträt des österreichischen Malers und Übermalers. Feature von Peter Zimmermann. WH vom 05.12.2009

Sendereihe

Gestaltung

  • Peter Zimmermann