Literatur am Feiertag

Thomas Bernhards "Städtebeschimpfungen"

"Städtebeschimpfungen. Die österreichischen Orte". Von Thomas Bernhard, mit Peter Simonischek und Michael König, Regie: Götz Fritsch (HR/BR/ORF 2017)

"Ich gehöre zu den Menschen, die im Grunde keinen Ort auf der Welt aushalten, und die nur glücklich sind zwischen den Orten, von denen sie weg und auf sie zufahren", schrieb Thomas Bernhard in "Wittgensteins Neffe". Seine Protagonisten konnten und durften deshalb ausführlich über Städte und Orte schimpfen: "Die Stadt Wien ist eine einzige stumpfsinnige Niederträchtigkeit" heißt es in "Heldenplatz" und "In Graz muss niemand gewesen sein" und Altaussee? "Altaussee habe ich immer gehasst. ... Die schönsten Gegenden Österreichs haben immer die meisten Nazis angezogen: Salzburg, Gmunden, Altaussee" (aus "Elisabeth II.").

Raimund Fellinger, langjähriger Lektor bei Suhrkamp, hat aus unterschiedlichen Werken Thomas Bernhards dessen "Städtebeschimpfungen" kompiliert. Diese Produktion, die auch auf 3 CDs erschienen ist, wurde 2018 mit dem Jahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet. Peter Simonischek las im "Österreich-Teil" Bernhards Beschreibungen von Altaussee, Bad Gastein, Bad Ischl, Bruck an der Leitha, Goldegg-Wenig, Graz, Innsbruck, Kitzbühel, Krottendorf bei Weiz, Leoben, Linz, Mattighofen, Salzburg, Schwarzach und Wien, Michael König ergänzte Reaktionen der Zeitgenossen.

Service

Thomas Bernhard, "Städtebeschimpfungen", herausgegeben von Raimund Fellinger, Suhrkamp 2016

Thomas Bernhard, "Städtebeschimpfungen", gelesen von Peter Simonischek und Michael König, Der Hörverlag 2018

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