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Tonspuren
Die Mächtigen im Auge behalten - und auslachen
Der Preis der Satire ist hoch: In Paris kostete er am 7. Jänner 2015 zwölf Menschen das Leben. Zehn Jahre nach dem Terroranschlag auf die Mitarbeiter der Zeitschrift "Charlie Hebdo" sprachen die "Tonspuren" mit Redakteurinnen und Redakteuren.
13. Jänner 2026, 16:05
"Unsere Arbeit ist es, zu den Mächtigen zu recherchieren", sagt Jean-Michel Thénard, Chefredakteur des Satire- und Investigativ-Blattes "Canard". Den "Canard" gibt es seit 110 Jahren; optisch fast unverändert, hat die Wochenzeitung regelmäßig eine Menge Anrüchiges und handfeste Skandale in Frankreich aufgedeckt. Während des Erstes Weltkrieges als Gegengift gegen staatliche Durchhaltepropaganda gegründet, hält sich der "Canard" bis heute als eines der letzten unabhängigen Blätter - auch wenn wie kürzlich eine Schmutzkampagne aus den eigenen Reihen den untadeligen Ruf des Blattes fast dauerhaft beschädigt hätte. Da hilft es, wenn der "Canard" vorgesorgt hat: Das Redaktionsgebäude in bester Lage gehört der Zeitung.
Auch das Satireblatt "Charlie Hebdo" ist heute dank eines Spendenfonds und weltweiter Bekanntheit reich - doch am 7. Jänner 2015, kurz bevor zwei islamistische Terroristen in der Redaktion ein Blutbad anrichteten, "waren nicht viele Leute Charlie", wie sich Philippe Lançon in seiner Aufarbeitung der Ereignisse in seinem Buch "Der Fetzen" erinnert. Lançon, einer der Redakteure, hat die mörderische Schießerei mit zwölf Toten überlebt.
Die Mächtigen im Auge behalten - und auslachen
Feature von Alexander Musik
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- Alexander Musik
