APA-IMAGES/KEYSTONE/GEORGIO KEFALAS
Tonspuren
Die unglaubliche(n) Geschichte(n) des Dinçer Güçyeter
In seinem mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnetem "Deutschlandmärchen" erzählt Dinçer Güçyeter von Kindheit und Familie, von Migration und den Widersprüchen des Aufwachsens in Deutschland. Im Gespräch mit Manuel Gogos zeigt der türkische Autor wie er aus Erinnerungen Literatur formt - und warum er dabei auch seine Heimatstadt neu verortet.
27. Jänner 2026, 16:05
Als Kind muss er im Bordell seines Onkels die schmutzigen Laken wechseln. Im Lokal seines Vaters ist er für die Musikauswahl zuständig: für die Alkoholiker am besten melancholisch. In der Wohnung über dem Lokal führen die Frauen der Familie ihre Gespräche. Dinçer Güçyeter hat sie in "Unser Deutschlandmärchen" erzählt. Und Nettetal zu einem Ort auf der literarischen Landkarte gemacht.
Der Autor besucht Dinçer zu Hause. Begleitet ihn auf einen Spaziergang in den Stadtpark, wo böse junge Menschen zwei Schwäne ersäuften. Oder zu einem Arztbesuch der Mutter. Auf einer Fahrt zu Theaterproben nach Aachen erinnern sich die beiden Gastarbeiterkinder an ihre Urlaubsfahrten gen Süden. Dinçer fährt immer langsamer. Dass die Autos hinter ihnen hupen, ist ihm egal.
Das Märchen von Nettetal
Die unglaubliche(n) Geschichte(n) des Dinçer Güçyeter
Feature von Manuel Gogos
(SWR 2025)
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