Sound Art: Lyrik heute

Poesophie und Musikalität

"Für euch vergossen" von Mira Magdalena Sickinger. Es liest Naemi Latzer.

"Poesophie" ist ein Kofferwort (portmanteau) bestehend aus "Poesie" und "Philosophie". Kreiert wurde es von der in Wien lebenden, 1991 in Oberösterreich geborenen Mira Magdalena Sickinger, deren literarisches Buchdebüt "Für euch vergossen" in sechs Gedichtzyklen Zustände des Lachens, Weinens, der Ekstase, des Schmerzes, der Angst oder der Verwirrung mitteilbar macht. "Dort, wo die wissenschaftliche Beschreibung an ihre Grenzen stößt, eröffnet die poetische Perspektive weiterführende sprachliche Möglichkeiten", schreibt die Philosophin. Sprachliche Konventionen, Regeln oder Erwartungen nicht zu erfüllen, zu dehnen oder zu erweitern, erschafft Kontraste, ist subversiv und lässt ein Spiel zwischen Witz und Ernsthaftigkeit entstehen. Für Sickinger soll die Musikalität und Körperlichkeit von Lyrik von prosaischer Sprache unterscheidbar bleiben: Lyrischer Sound darf unangenehm und brüchig sein. So orientiert sich jeder der sechs Zyklen an einer musikalischen Form: Psalm, Symphonie, Blue Note, Lied, Lamentation und Fuga.

Service

Mira Magdalena Sickinger: "Für euch vergossen", Klever Verlag 2025

Sendereihe

Gestaltung

  • Hans Groiss

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