Ambiente - von der Kunst des Reisens
Unterwegs in der Provence
Von Roussillion zum Pont du Gare - Farben der Erde, Mühlräder, Antiquitäten, Kunsthandwerk und römische Baukunst
8. Februar 2026, 10:05
Im südfranzösischen Département Vaucluse befindet sich zwischen der rund 60 Kilometer langen Bergkette des Luberon und dem Mont Ventoux das sogenannte Plateau de Vaucluse. Gleich mehrere Ortschaften tragen hier das Prädikat "Les plus beaux villages de France", zählen also zu den schönsten Dörfern Frankreichs. So auch das Dorf Roussillon, das für seine rotgelben Hausfassaden und die umliegenden Ockerfelsen bekannt ist. Ein Museum, der Écomusée de l'Ocre, widmet sich am Rande der Ortschaft der Geschichte des Ockerabbaus und der Schönheit traditioneller Farbpigmente.
20 Kilometer östlich der südfranzösischen Stadt Avignon befindet sich L'Isle-sur-la-Sorgue. Rund 20.000 Einwohnerinnen und Einwohner zählt das Städtchen, das auch als "Venise Comtadine", also als Venedig der historischen Region "Comtat Venaissin" bezeichnet wird. Schließlich ist die Stadt von zahlreichen Kanälen des Sorgue-Flusses durchzogen, die das Sumpfgebiet rund um die einstige, kleine und bis heute namensgebende Insel trockenlegten. Spuren der Vergangenheit als Zentrum einer großen Textilindustrie sind bis heute zu finden, etwa in Form von noch vorhandenen Mühlrädern oder durch die noch produzierende Textilmanufaktur "Brun de Vian Tiran". Eine andere ehemalige Spinnerei beherbergt heute ein "Antiquitätendorf". Sechs solcher Dörfer gibt es in L'Isle-sur-la-Sorgue. Schließlich versteht sich die Ortschaft auch als Zentrum des Antiquitätenhandels.
Zahlreiche Bauwerke im Südosten Frankreichs erinnern noch heute an die Zeit der Römer. Neben den großen Amphitheatern in den Städten Nîmes und Arles sowie dem Theater von Orange, zählt der Pont du Gard zu einem der bedeutendsten noch erhaltenen römischen Bauten in der Region. Das fast 50 Meter hohe Aquädukt wurde im 1. Jahrhundert nach Christus errichtet und überspannt im Département Gard den Gardon, den namensgebenden Fluss. Die Brücke war einst Teil eines 50 Kilometer langen Wasserleitungssystems, das vom Fuße der Ortschaft Uzès bis in die damals stark wachsende Stadt Nîmes führte.
Gestaltung: Jakob Fessler
Redaktion: Ursula Burkert
Service
Reisen mit Ö1-Podcast abonnieren
Sendereihe
Gestaltung
- Jakob Fessler
