Stimmen hören
US-Diven mit Talent für Opernbühne und Jazzkeller
"With a Song in my Heart"
12. Februar 2026, 14:05
An einem Tag Wagner oder Puccini-Heroine der Metropolitan Opera, am nächsten Tag "swingend" in Musicals und Musikfilmen: das "Bedienen" auch des unterhaltenden Genres gehörte seit je zur "job description" US-amerikanischer Diven, aber Helen Traubel und Dorothy Kirsten trieben die Zweigeleisigkeit auf die Spitze. Vorbilder für die viel später ebenso auf extreme Wandlungsfähigkeit pochende Renée Fleming? Geradezu vergöttert wurde in allen Genres die in jeder Hinsicht ausladende, mit dem Primadonnen-Image spielende Jessye Norman, was die Erinnerung an die kleinkalibrigeren Stimmen von Teresa Stratas und Julia Migenes hat verblassen lassen (Migenes mit wesentlicher Karriere-Frühphase an der Wiener Volksoper). Beide: mit enormer Präsenz in Oper, Musical und TV. Zwei große, prunkvolle, in vielen Farben schimmernde Stimmen mit etlichen Gemeinsamkeiten ragen heraus und stehen auch im zeitlichen Ablauf im Zentrum: die noch in der Callas-Ära groß gewordene Anna Moffo, mit samtig-sonoren Tönen und bewusst ausgespieltem Sex-Appeal antretend, und natürlich die überragende Leontyne Price, die ihre Position als erste "italienische" Sängerin der MET über ein Vierteljahrhundert verteidigte, aber auch mit André Previn "jazzte", als hätte sie nie etwas anderes getan.
Sendereihe
Gestaltung
- Chris Tina Tengel
