Radiokolleg
Warum führen Menschen Kriege?
Clausewitz und die Folgen
17. Februar 2026, 09:05
Der preußische Generalmajor Carl von Clausewitz gilt als einer der einflussreichsten Militärtheoretiker der Moderne - und zugleich als meistzitierter Kriegsdenker überhaupt. Seine Thesen werden bis heute weltweit in Militärakademien und Generalstabslehrgängen gelehrt und diskutiert. "Krieg", so lautet eine berühmte Definition aus Clausewitz' Feder, "ist ein Akt der Gewalt, um den Gegner zur Erfüllung unseres Willens zu zwingen."
Geboren 1780 in der Nähe von Magdeburg, trat der Spross einer Steuereinnehmerfamilie bereits mit zwölf Jahren in die preußische Armee ein. Er erlebte die Niederlage Preußens gegen Napoleon, kämpfte zeitweise in russischen Diensten und wirkte später als Reformer des preußischen Militärwesens. Clausewitz' Hauptwerk "Vom Kriege", unvollendet und postum veröffentlicht, enthält die bis heute provokante These, wonach Krieg eine bloße Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln sei. Die zentralen Thesen der Clausewitzschen Schrift lauten:
- Krieg ist organisierte Gewalt.
- Krieg ist kein Selbstzweck. Er dient in der Regel politischen Zielen.
- Im Krieg spielen drei Kräfte zusammen: Leidenschaften wie Hass und Ressentiments (meist im Volk), Zufälle und Wahrscheinlichkeiten (im Militär) und zweckgerichtete Vernunft (in den Regierungen).
