Die Ruinen des René Benko - Doku über die SIGNA-Pleite

21. Februar 2026, 09:05

Wie konnte das Traditionsunternehmen, die deutsche Warenhauskette Galeria/Karstadt/Kaufhof, die auch zum Firmengeflecht gehörte, innerhalb von knapp vier Jahren dreimal Insolvenz anmelden? Und warum mussten schließlich rund 90 Filialen schließen, wodurch Tausende Mitarbeiter:innen ihren Job verloren? Das Feature beleuchtet den Absturz eines Konzerns, der sich selbst als unerschütterlich präsentierte - und dessen Fall Europa erschüttert hat.
Auch Benkos ansonsten weit verzweigtes Firmenreich blieb nicht verschont. Privatstiftungen, Treuhandkonstruktionen und diskrete Beteiligungen ermöglichten es der Unternehmerfamilie, Immobilien in Deutschland, Österreich und Italien verdeckt im dreistelligen Millionenbereich zu halten.

Doch mittlerweile fordern Gläubiger Milliardensummen, Unternehmen der Gruppe sind insolvent, und mehrere europäische Staatsanwaltschaften ermitteln. In Österreich ist der ehemalige "Wunderwuzzi" der Branche in einzelnen Verfahren bereits zu mehrmonatigen (bedingten und nicht rechtskräftigen) Haftstrafen verurteilt worden. Weitere Gerichtsverfahren dürften folgen.

"Letztlich ist die Geschichte René Benko auch ein Finanzmarktskandal", sagt Christoph Trautvetter vom Netzwerk Steuergerechtigkeit. Die Folgen des Zusammenbruchs des Imperiums reichen weit über die unmittelbaren Insolvenzen hinaus: Beschäftigte stehen vor dem Nichts, Partnerfirmen kämpfen ums Überleben, und ein System von Verschachtelungen und Intransparenz wird sichtbar, das erst durch den Untergang ans Licht kommt.

Das Feature zeichnet nach, wie ein vermeintliches Erfolgsmodell zum Menetekel für eine ganze Branche wurde - und wie die Ruinen eines Imperiums offenlegen, welche Risiken in undurchsichtigen Finanzstrukturen schlummern. Von Georg Wellmann, Übernahme SWR

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