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Outfit. Was wir tragen und warum (4)

Der Loafer

Der Loafer ist ein flacher Halbschuh ohne Schnürsenkel, in den man einfach hineinschlüpfen kann. Er ist mit dem indianischen Mokassin verwandt, seine heutige Form stammt aber von einem Schuh, den norwegische Fischer trugen. Im 19. Jahrhundert verbreiteten Sportsmänner aus Europa, die zum Fischen nach Norwegen kamen, ihn von dort aus um die ganze Welt. Seitdem wurde der Loafer zu einem Symbol legerer Eleganz, der trotz seines Old-School-Vibes nie ganz aus der Mode kommt. Und der, obwohl ursprünglich nur für Männer gedacht, heute ein Unisex-Schuh ist.
Gemeinsam mit einem Blazer ist der Loafer außerdem nicht wegzudenken aus dem sogenannten "Preppy" oder "Ivy Look": der unauffällige Stil der Oberschicht an US-amerikanischen Elite-Unis, der anscheinend nie aus der Mode kommt. Was bedeutet es dann aber, wenn sich Subkulturen den Loafer aneignen, wie die Teddy Boys aus der britischen Arbeiterklasse? Oder er, so wie jetzt gerade, en Masse in der Plastikversion im Textildiskonter erhältlich ist? Der Loafer erzählt uns darüber, wie eine konservative Ästhetik immer wieder zum Massenphänomen wird.

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