Hörbilder

"Die Herrinnen". Szenen einer Zweckgemeinschaft. Von Eva Roither und Martin Leitner

Der Prix Europa 2011 für das beste europäische Feature ging am Samstagabend an Ö1: für das Hörbild "Die Herrinnen. Szenen einer Zweckgemeinschaft" von Eva Roither (Autorin und Regisseurin) und Martin Leitner (Aufnahmen und Mischung) sowie Stefan Weber (Klangstücke) und Elisabeth Stratka (Redaktion).

Seit dreißig Jahren leben sie zusammen. Die Herrin von Schloss Lengenfeld (geboren 1925) und ihre Wirtschafterin (geboren 1920). Allein auf über 600 Quadratmetern. Doch das ist noch lange kein Grund für die beiden Frauen, sich zu duzen. Nur wenn sie streiten, vergessen sie die höfliche Anrede. Und sie streiten sich häufig. Denn sowohl Christa Hauer-Fruhmann, früher Künstlerin, die in den 1960er Jahren die berühmte österreichische "Galerie im Griechenbeisl" mitbegründet hat, als auch Maria Moser, die vornehmlich auf Bauernhöfen und in Fabriken gearbeitet hat, haben gelernt, sich im Leben durchzusetzen.

Über mehrere Jahre haben Autorin Eva Roither und Tonmeister Martin Leitner die beiden Damen besucht und Szenen einer ungewöhnlichen Beziehung aufgezeichnet. Einer Beziehung, die von gegenseitigem Kräftemessen geprägt ist und von der unangenehmen Tatsache, dass man unabdingbar aufeinander angewiesen ist. "Durch diese überraschend kontroverse, lebendige und intensive Beziehung ergibt sich die ganze Geschichte des 20. Jahrhunderts in Europa in starker und allumfassender Art und Weise", urteilte die Jury.

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