Menschen vor Riesenbüchern

APA/DPA/HENDRIK SCHMIDT

Kontext

Sachbücher im Oktober

Die monatlich erscheinende Sachbuch-Bestenliste der Medienpartner "Die Literarische Welt", Radiosender WDR 5, "Neue Zürcher Zeitung" sowie Ö1.

Unabhängiges Gremium

Unsere Liste wird von einem unabhängigen Gremium erstellt, dem Fachjournalisten und renommierte Publizisten angehören, darunter Wissenschaftler wie Herfried Münkler und Jochen Hörisch. Das Gremium, das ab Januar noch erweitert werden wird, ermittelt monatlich zehn Bücher auf Basis von Punkten. Jeder Juror, jede Jurorin kann 8, 6, 4 oder 2 Punkte für vier Bücher vergeben.

1. Jürgen Habermas

"'Es musste etwas besser werden …' - Gespräche mit Stefan Müller-Doohm und Roman Yos", Suhrkamp Verlag, 253 Seiten

2. Ilko-Sascha Kowalczuk

"Freiheitsschock - Eine andere Geschichte Ostdeutschlands von 1989 bis heute", C. H. Beck Verlag, 243 Seiten

3. Mary Beard

"Die Kaiser von Rom - Herrscher über Volk und Reich", übersetzt von Ursula Blank-Sangmeister unter Mitarbeit von Janet Schüffel, S. Fischer Verlag, 540 Seiten

4. Svenja Flaßpöhler

"Streiten", Verlag Hanser Berlin, 128 Seiten

5. Jörg Baberowski

"Der sterbliche Gott - Macht und Herrschaft im Zarenreich", C. H. Beck Verlag, 1370 Seiten

ex aequo, Natan Sznaider

"Die jüdische Wunde - Leben zwischen Anpassung und Autonomie", Carl Hanser Verlag, 269 Seiten

7. Heiner Flassbeck

"Grundlagen einer relevanten Ökonomik", Westend Verlag, 453 Seiten

8. Peter Heather & John Repley

"Stürzende Imperien - Rom, Amerika und die Zukunft des Westens", übersetzt von Thomas Andresen, Verlag Klett-Cotta, 284 Seiten

9. BICC (Bonn International Centre for Conflict Studies) (Hg.)

"Friedensgutachten 2024 - Welt ohne Kompass", transcript Verlag, 156 Seiten

10. Kathrin Hartmann

"Öl ins Feuer. Wie eine verfehlte Klimapolitik die globale Krise vorantreibt", Verlag Rowohlt Polaris, 271 Seiten

"Der große Russlandhistoriker Karl Schlögel hat ein Buch über Amerika im 20. Jahrhundert geschrieben, und herausgekommen ist eine faszinierende Geschichte der kulturellen Verflechtungen zwischen den USA und der Sowjetunion. Die Parallelen sind verblüffend: von der Herausforderung des weiten Raumes über die Fortschrittsversprechen der Ingenieurkunst und die Kühnheit der Avantgarden bis zur Bedenkenlosigkeit der Verbrechen. Doch die Vergleiche, die die Reisenden zwischen den Imperien damals zogen, machen die Eigenart des "amerikanischen Jahrhunderts" umso deutlicher sichtbar. Der New Deal war kein Fünfjahresplan und Roosevelt nicht Stalin. Schlögels Buch ist zwar schon ein Jahr alt, aber alles andere als veraltet. Donald Trump ist nicht Putin, aber der Vergleich ist erlaubt und erhellend. Ein scharfer Blick auf die historische Verflechtung zwischen den zwei Welten kann da nur hilfreich sein." (Barbara Stollberg-Rilinger)