Menschen vor Riesenbüchern

APA/DPA/HENDRIK SCHMIDT

Kontext

Sachbücher im August

Die monatlich erscheinende Sachbuch-Bestenliste der Medienpartner "Die Literarische Welt", Radiosender WDR 5, "Neue Zürcher Zeitung" sowie Ö1.

Unabhängiges Gremium

Unsere Liste wird von einem unabhängigen Gremium erstellt, dem Fachjournalisten und renommierte Publizisten angehören, darunter Wissenschaftler wie Herfried Münkler und Jochen Hörisch. Das Gremium, das ab Januar noch erweitert werden wird, ermittelt monatlich zehn Bücher auf Basis von Punkten. Jeder Juror, jede Jurorin kann 8, 6, 4 oder 2 Punkte für vier Bücher vergeben.

1. Christina von Braun / Tilo Held

"Kampf ums Unbewusste. Eine Gesellschaft auf der Couch", Aufbau Verlag, 730 Seiten

2. Matthias Glaubrecht

"Das stille Sterben der Natur. Wie wir die Artenvielfalt und uns selbst retten", C. Bertelsmann Verlag, 224 Seiten

3. Howard Zinn

"Eine Geschichte des amerikanischen Volkes. Übersetzt von Sonja Bonin", mit einem Vorwort von Norbert Finzsch, März Verlag, 928 Seiten

4. BICC

Bonn International Centre for Conflict Studies e.a., "Friedensgutachten 2025 / Frieden retten", transcript Verlag, 156 Seiten,

5. David Attenborough/Colin Butfield

"Ozeane. Die letzte Wildnis unserer Erde", übersetzt von Jörn Pinnow, Deutscher Taschenbuch-Verlag (dtv), 383 Seiten

6. Gertraud Klemm

"Abschied vom Phallozän. Eine Streitschrift", Verlag Matthes & Seitz Berlin, 120 Seiten

ex aequo, Tim Weiner

"Die Mission. Die CIA im 21. Jahrhundert", übersetzt von Sven Dörper, Peter Robert und Barbara Steckhan, S. Fischer Verlag, 608 Seiten

8. Thomas Harding

"Die Einstein-Vendetta. Hitler, Mussolini und die wahre Geschichte eines Mordes", übersetzt von Nicola T. Stuart, Verlagshaus Jacoby & Stuart, 318 Seiten

9. Oliver Moody

"Konfliktzone Ostsee. Die Zukunft Europas", übersetzt von Tobias Gabel, Enrico Heinemann und Jörn Pinnow, Verlag Klett-Cotta, 522 Seiten

10. Andrey Gurkov

"Für Russland ist Europa der Feind. Warum meine Heimat mit dem Westen gebrochen hat", Verlag Kiepenheuer Witsch, 282 Seiten

"Mann analysiert das Phänomen des Krieges aus historischer und soziologischer Perspektive. Kriegsgründe und die Motive von Herrschern haben sich, stellt er fest, über verschiedene Epochen kaum verändert; das Gleiche gilt für die Ängste und Emotionen der Soldaten. Herrscher denken meist, dass ihre Entscheidungen, einen Krieg zu beginnen, rational sind. Tatsächlich werden diese Entscheidungen aber oft genug von übertriebenem Selbstvertrauen, einer Unterschätzung des Gegners und seiner Moral und natürlich von der Politik im eigenen Land beeinflusst. Auch die 'Tyrannei der Geschichte' spiele eine Rolle, die Staaten und ihre Führungseliten bestimmte Handlungsmuster immer wieder wiederholen ließe. Die wichtigsten wirtschaftlichen und politischen Kriegsziele werden öfter verfehlt als erreicht, stellt der Autor fest, und zumindest im zwanzigsten Jahrhundert hätten Aggressoren deutlich mehr Kriege verloren als gewonnen. Hier kann man nur hoffen, dass dieses Muster sich auch im 21. Jahrhundert fortsetzt." (Volker Perthes)