Menschen vor Riesenbüchern

APA/DPA/HENDRIK SCHMIDT

Kontext

Sachbücher im September

Die monatlich erscheinende Sachbuch-Bestenliste der Medienpartner "Die Literarische Welt", Radiosender WDR 5, "Neue Zürcher Zeitung" sowie Ö1.

Unabhängiges Gremium

Unsere Liste wird von einem unabhängigen Gremium erstellt, dem Fachjournalisten und renommierte Publizisten angehören, darunter Wissenschaftler wie Herfried Münkler und Jochen Hörisch. Das Gremium, das ab Januar noch erweitert werden wird, ermittelt monatlich zehn Bücher auf Basis von Punkten. Jeder Juror, jede Jurorin kann 8, 6, 4 oder 2 Punkte für vier Bücher vergeben.

1. Götz Aly

"Wie konnte das geschehen? - Deutschland 1933 bis 1945", S. Fischer Verlag, 762 Seiten

2. Helmut Lethen

"Stoische Gangarten - Versuche der Lebensführung", Verlag Rowohlt Berlin, 221 Seiten

3. Richard Overy

"Hiroshima - Wie die Atombombe möglich wurde", übersetzt von Henning Thies, Verlag Rowohlt Berlin, 240 Seiten

4. Güner Yasemin Balci

"Heimatland - Zähne zeigen gegen die Feinde der Demokratie", Berlin Verlag, 320 Seiten

5. Rolf Cantzen

"Deserteure - Die Geschichte von Gewissen, Widerstand und Flucht", zu Klampen Verlag, 204 Seiten

6. Mary Elise Sarotte

"Nicht einen Schritt weiter nach Osten - Amerika, Russland und die wahre Geschichte der Nato-Ost-Erweiterung", übersetzt von Martin Richter, C. H. Beck Verlag, 396 Seiten

7. Werner Plumpe

"Gefährliche Rivalitäten. Wirtschaftskriege - von den Anfängen der Globalisierung bis zu Trumps Deal-Politik", Verlag Rowohlt Berlin, 320 Seiten

ex aequo, Henning Sußebach

"Anna oder: Was vom Leben bleibt - Die Geschichte meiner Urgroßmutter", C. H. Beck Verlag, 205 Seiten

9. Ursula Krechel

"Vom Herzasthma des Exils", Verlag Cotta, 176 Seiten

10. Jean Ziegler

"Trotz alledem! - Warum ich die Hoffnung auf eine bessere Welt nicht aufgebe", übersetzt von Hainer Kober, C. Bertelsmann Verlag, 208 Seiten

"Wer das Geheimnis der Musik auflösen möchte, wird scheitern, schreibt der Autor am Eingang seines Buches. Wer sich dadurch nicht vom Lesen abhalten lässt, wird reich belohnt durch das, was Türcke Aufhellung des Geheimnisses der Musik durch erhellende Worte nennt. Diese Beschränkung auf Worte ist konsequent, auch weil es im Gegensatz zu Architektur, Bildender Kunst und Schrift für Musik keine (akustischen) Dokumente aus den Zeiten ihrer Entstehung geben kann. Hier müssen Vermutungen und Ahnungen den Versuch der Erhellung unterstützen. Türckes Verdienst ist es, diese Vermutungen mit der Präzision des Philosophen und in erfrischend eleganter, ausdrucksstarker Sprache plausibel zu machen. Auch beim Gang durch die Musik, die wir zu kennen meinen und die wir uns jederzeit aus der Konserve verfügbar machen können, bietet er eine Menge spannender Einsichten. So wird die Musikgeschichte von ihren Ursprüngen bis zu ihrer Ausprägung im Werk Bachs, in der Wiener Klassik, der Zwölftonmusik, in Jazz und Rap für den lesenden Musikfreund zu einem Wundergarten voller neuer, unerwarteter Erkenntnisse und Zusammenhänge. Meine Ahnung vom Geheimnis der Musik hat eine höchst erfreuliche Erhellung erfahren. Deswegen meine besondere Empfehlung an alle, die Musik und Philosophie lieben, dies Buch zu lesen." (Joachim Treusch)