Soziale Netzwerke

Gemeinsam gegen Gewalt

Von: Mag. Monika Himsl | 19. Juni 2021, 08:21

Eine meiner Rosen gegen Gewalt hängt über Liebesschlössern auf der Innsbrucker Innbrücke und soll auf die häusliche Gewalt aufmerksam machen.

Gewalt gegen Frauen macht auch vor älteren Frauen nicht halt. Sicherheit ist aber ein zentraler Aspekt eines würdigen Lebensabends. In einem Vernetzungsprojekt sollen jüngere und ältere gemeinsam Gewalt sichtbarer und somit bekämpfbarer machen.

- Wer? Mag. Monika Himsl, Jus-Studentin, Gewaltopfer
- An wen? "Gemeinsam gegen Gewalt" richtet sich an Menschen allen Alters, die sich gegen Gewalt gegen Frauen allen Alters (besonders aber gegen ältere Frauen) einsetzen möchten.

- Was bewirken? Zu Mittag am 6. November 2020 machte ich als 62-jährige Frau auf offener Straße eine Gewalterfahrung: Ich wurde mit einem heftigen "Stoß" gegen einen Baustellenzaun geschleudert und landete bewusstlos auf dem Gehsteig. Das rechte Handgelenk war kompliziert gebrochen. In den folgenden Wochen wurde mir klar, dass ich meine vierte Lebensphase weder auf meinem Lesesofa, noch körperlich eingeschränkt, noch depressiv und ängstlich in den eigenen vier Wänden verbringen will. Ich wurde aktiv und vernetzte mich mit anderen Frauen, um gemeinsam gegen Gewalt gegen Frauen in JEDER Form aufzustehen und sie öffentlich sichtbar zu machen und so einen Beitrag zu einem sicheren und gesunden Leben für besonders auch ältere Frauen zu leisten.

- Welche Lösungswege? Aus meiner relativ schwachen Position als älteres Gewaltopfer begann ich mich über Gewalt zu informieren. Ich lernte die Opferhilfsorganisation "Weißer Ring" und einige Frauenorganisationen kennen, verfolgte die Berichterstattung zu den Gewalttaten und Femiziden auch an Seniorinnen, die in Österreich nicht mehr aus den Schlagzeilen kamen. Ich besuchte Kundgebungen in Innsbruck und berichtete auf meinen Facebook-Seiten über diese Proteste. Sobald die heilende Hand es zuließ begann ich nach einer Häkelanleitung der Innsbrucker Initiative "Roses against Violence" damit, nach jedem Femizid eine Rose zu häkeln. Diese Wollrosen werden seit 2018 jährlich während der "16-Tagen gegen Gewalt gegen Frauen und Mädchen" (25. Nov.-10.Dez.) im öffentlichen Raum in Innsbruck und mittlerweile auch in vielen anderen Städten angebracht. Das Häkeln verknüpfe ich so mit dem Recherchieren, sammle Berichte und Forschungsergebnisse und beziehe sie in meine Strafrechtsstudien ein. Auf Facebook und in einem Blog schreibe ich oft über das Thema. Auch publiziere ich Karikaturen im Internet und gestalte Karten und Plakate für Kundgebungen, und schreibe Briefen an Politiker*innen.

Webseite
https://meinerosengegengewalt.wordpress.com/

Social Media Seite
https://www.facebook.com/groups/1256117134848586

Übersicht:
Soziale Netzwerke

Übersicht:
Gewonnene Jahre - Projekteinreichung