Familiengeschichten, Besatzungsmächte

Niemals vergessen

Von: Marianne Bergmann | 24. März 2025, 22:22

Erinnerungen an meine Familie , ihr Leben im Krieg , meine Kindheit in der Nachkriegszeit

Mein Opa mütterlichseits , war jüdischer Abstammung , nicht religiös. Ab 1938 wurde er, obwohl katholisch getauft, verfolgt. Er entging nur knapp einem Transport nach Ausschwitz. Meine Mutter , seine Tochter, 1923 geboren , wurde , obwohl Halbjüdin, verfolgt , gedemütigt, beschimpft. Sie musste mit ihrer Mutter aus dem Haus in Inzersdorf ausziehen in den 3. Bezirk, mein Großvater, kam in eine Gemeinschaftswohnung für Juden, in den 2. Bezirk. Das Haus bekam ein Nazi und seine Familie. Nach dem Krieg , mit vielen Entbehrungen, mein Grossvater hatte 20 kg abgenommen, durften sie wieder in ihr Haus einziehen. Im Jahre 1948 kam ich auf die Welt. Wir wohnten im 4. Bezirk in einer Wohnung eines ehemaligen Nazis , da mein Vater August Bergmann 7 Jahre in Buchenwald als politischer Häftling inhaftiert war. Es ging uns nicht so schlecht wie vielen anderen Menschen, da mein Vater als Politiker arbeitete. Trotzdem mussten wir sparen. Wir wohnten in der russischen Zone. Ich kann als Kind nichts Schlechtes sagen. Die Russen waren nett zu Kindern und gaben uns Süssigkeiten. Aber von meiner Mama weiss ich , dass kurz nach dem Einmarsch der Russen in Wien , es zu furchtbaren Vorfällen kam! Zum Glück ist meiner Familie nichts passiert, da mein Opa etwas russisch sprach. In den amerikanischen Gebieten war es besser. Bei den Soldaten gab es solche , und auch bessere, wie es im Krieg ist. Immerhin haben sie uns von den Nazis befreit. Ich weiss noch viel zu erzählen , da mir meine Eltern auch sehr viel erzählt haben!

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