ELGA sorgt für Verunsicherung

Der elektronische Gesundheitsakt (ELGA) sorgt offenbar für Verunsicherung und Ablehnung. Das zeigt sich an der Zahl jener, die schon ausgestiegen sind oder das ernsthaft erwägen. Die ELGA-Verantwortlichen wollen das - wie sie sagen - nicht überbewerten.

Mittagsjournal, 08.01.2014

In Summe sind es mehr als 27.000, die aus der elektronischen Gesundheitsakte, kurz auch ELGA genannt, hinausoptiert oder eine entsprechendes Formular angefordert haben - und das nach nur gut einer Woche, seit es diese Möglichkeit mit Anfang Jänner gibt. Die ELGA-Verantwortlichen wollen das - wie sie sagen - nicht überbewerten, ELGA-Kritiker fühlen sich hingegen bestätigt.

Ausstiege erwartet worden

Täglich distanzieren sich fast 4000 Versicherte von der elektronischen Gesundheitsakte, entweder ganz, weil sie die opt-out-Möglichkeit genutzt haben oder das wahrscheinlich vorhaben. Susanne Herbek, von der ELGA GmbH sagt, die Zahl der tatsächlichen Abmeldungen ist nicht so hoch. Bislang sind es 1.700.

Dazu kommen aber mehr als 25.000, die sich bereits ein Abmelde-Formular besorgt haben, elektronisch, postalisch oder telefonisch. Susanne Herbek sagt, sie sei nicht überrascht, das sei erwartet worden. Die Entscheidung der Bürger sei zu respektieren.

Die ELGA GmbH wolle nun einfach weiter informieren über die Elektronische Gesundheits-Akte. Auch Gesundheitsminister Alois Stöger (SPÖ) sagt, er sei nicht überrascht ob der Aussteiger. Es basiere auf Freiwilligkeit.

Datenschützer warnen

Bedenken gegen ELGA kommen immer wieder von Ärzten und Datenschützern. Der Hausärzte-Verband rät zum Ausstieg, genauso wie der umtriebige Datenschützer Hans Zeger, der - wie er sagt - schon selbst hinaus-optiert hat. Er rate, sich jetzt einmal abzumelden. Es werde Jahre dauern, bis die Sache eine Bedeutung für das Gesundheitssystem habe.

Hans Zeger sagt, er sei nicht grundsätzlich gegen einen elektronischen Gesundheitsakt, aber wenn dann gescheit und Patienten-freundlich.

Informationen über ELGA kann man über das ELGA-Portal abrufen. http://www.gesundheit.gv.at, oder telefonisch unter 05 01 244411 erfragen