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Buch Ari Rath: "Ari heißt Löwe"

Unter den hohen Platanen des Liechtensteinparks gaben sich Ari Rath und seine Kindheitsfreunde im Wien der 1930er Jahre ein tägliches Stelldichein. Gerne spielten sie ein Spiel namens "Stollen", bei dem man die Schrauben von Hufeisen in die Luft warf und wieder auffing; sie schoben ihre kleinen Geschwister im Kinderwagen durch den Park oder planten Besuche im nahegelegenen "Fliegerkino", in das man sich mit Hut und Krawatte einschleichen konnte, um für Jugendliche verbotene Filme zu sehen. Ein unbefangenes Treiben, das für Ari Rath am 11. März 1938 ein jähes Ende fand. "Juden verboten" Schilder wurden über Nacht an Park- und Kinoeingängen angebracht. Dass sein Vater schon bald darauf nach Dachau deportiert werden und er selbst mit seinem älteren Bruder nach Palästina auswandern sollte, ahnte er damals noch nicht.

Seinen Weg von Wien nach Palästina und wieder zurück hat Ari Rath nun, mit 87 Jahren, in seinen Erinnerungen geschildert. Unter dem Titel "Ari heißt Löwe" ist das sehr persönliche Zeitdokument soeben im Zsolnay Verlag erschienen.-
Gestaltung: Franziska Dorau

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