Menschenbilder

24. März 2013, 14:05

"Reflexiv Denken", das ist es, was Daniela Camhy seit vielen Jahren Kindern und Jugendlichen näher bringen will. Die Leiterin des Instituts für Kinderphilosophie in Graz konzentriert sich auf das Philosophieren selbst und nicht wie im üblichen Philosophieunterricht an der Mittelschule auf das Wissen über philosophische Klassiker und Denkschulen. Für sie geht es weniger um abprüfbare Daten als um die Tätigkeit - um gemeinsames Nachdenken und Weiterfragen. Philosophieren verlangt "Neugierde und Offenheit, sich neuen Einsichten und Argumenten zu öffnen, Irritationen zu ertragen und mit vorläufigen Antworten leben zu können" sagt sie speziell auf die Arbeit mit Kindern bezogen, dabei sind genau diese Fähigkeiten eine hervorragende Basis sich lebenslang weiterentwicklen zu können.
Ihr Institut hat gerade ein Projekt mit dem Titel "WWWW: was wir wissen wollen" gestartet, seit 1982 geht man an Schulen, veranstaltet Kongresse und arbeitet für ein Verständnis für das "Zusammenspiel an Pluralitäten".

Daniela Camhy ist als Post Doc in den USA auf die Kinderphiliosophie gestoßen und ihr bis heute treu geblieben. Im vergangenen Dezember erhielt sie in Belgien den hochdotierten ersten "Prix La Fontaine pour l'Humanisme" für ihre pazifistische und humanistische Arbeit, der im Gedenken an den Friedensnobelpreisträger Henri La Fontaine ausgeschrieben wurde. Den Preis überreichten der Belgische Ministerpräsident Elio di Rupo und Stéphane Hessel, in Graz erhielt sie den Kinderrechtepreis TrauDi.

"Die Neugierde der Kinder ist der Wissensdurst nach Erkenntnis, darum sollte man diese in ihnen fördern und ermutigen." Der Satz von John Locke steht als Motto und selbstgewählter Auftrag auf der Homepage des Instituts für Kinderphilosophie in Graz (http://www.kinderphilosophie.at) und daran hält sich ihre Gründerin seit Jahrzehnten.

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