Eine Taschenuhr
Robert Meyer
Sich selbst nennt Robert Meyer gerne den Schüler vom Schüler vom Schüler von Anton Bruckner. Kaum ein Gegenstand erinnert den designierten Volksoperndirektor und Kammerschauspieler mehr an seinen ehemaligen Mentor, wie eine alte, goldene Taschenuhr.
8. April 2017, 21:58
"Sammlungen? Anschauen, abstauben?"
Der Kammerschauspieler Robert Meyer ist der designierte Chef der Wiener Volksoper. Sein "neues Haus" soll, so will es Meyer, nicht etwa von altem Mobiliar leben, sondern von neuen Ideen. Auf Anhieb fällt ihm nur ein einziges materielles "Ding" ein, das für ihn einen besonderen Wert hat: eine Taschenuhr.
Die Uhr stammt von einem alten Lehrerehepaar, das Robert Meyer "all das ermöglicht hat, was er heute ist". Als Kind eines Postmeisters in Bayern geboren, wäre dem begnadeten Nestroydarsteller der Zugang zu Kunst und Kultur aus finanziellen Gründen deutlich erschwert gewesen. Das kinderlose Paar entdeckte sein Talent und förderte es.
Im Andenken an seinen Mentor zeigte Meyer die Taschenuhr erstmals auch seinem Publikum, bei seinem Nestroyabend "Häuptling Abendwind" verwendete er sie als Bühnenrequisit. Und privat hütet er die Erinnerung an den seit Langem Verstorbenen als seinen einzigen Schatz.
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Volksoper Wien