Die häufigste Todesursache

Herzinfarktgefährdet?

Herzkreislauferkrankungen sind das wichtigste Gesundheitsproblem in Österreich. Der Herzinfarkt steht an erster Stelle der Todesursachen. Die Mechanismen, die zur Arteriosklerose und zum Herzinfarkt führen, sind noch immer nicht restlos entschlüsselt.

In Österreich erleiden jährlich etwa 15.000 Menschen einen Herzinfarkt. Den Infarkt bedingt eine plötzliche Durchblutungsstörung des Herzmuskelgewebes aufgrund eines verschlossenen Herzkranzgefäßes. Zu diesem Verschluss kommt es meist durch ein Blutgerinnsel, das sich im Bereich eines häufig bereits länger bestehenden Arteriosklerose-Herdes bildet. Die Herzmuskelzellen in dem betroffenen Areal sterben ab, wenn das Gefäß nicht innerhalb weniger Stunden wieder eröffnet werden kann.

Nun zur guten Nachricht: Die Chancen einen Herzinfarkt zu überleben, sind in den letzten Jahren stark gestiegen - falls die Betroffenen rasch in eine Spezialabteilung gelangen, wo entweder eine Auflösung des Blutgerinnsels oder eine Dehnung der verschlossenen Herzkranzgefäße durchgeführt wird.

Die schlechte Nachricht aber ist: Die Zahl an Erstinfarkten sinkt nicht wirklich deutlich. So stellt sich die Frage: Warum ist es so schwierig, eine derart dramatisch verlaufende Erkrankung rechtzeitig zu erkennen?

Warum so schwer zu verhindern?

Viele Herzinfarktpatienten leiden ja vorher an den Symptomen der Koronaren Herzerkrankung, also z.B. an den typischen Angina pectoris Beschwerden, wie Schmerzen in der Brust, Atemnot etc.Allerdings ereignen sich viele Herzinfarkte ohne Vorwarnung.

In beiden Fällen gilt: Selbst wenn die zur Verfügung stehenden nicht invasiven Untersuchungen durchgeführt würden, muss es dennoch keine eindeutige Diagnose geben. Die aussagekräftigste, aber eben auch invasivste Diagnosemethode ist der Herzkatheter. Über einen Zugang durch die Bein- oder Beckenarterie schiebt der Arzt einen Katheter in das Herz vor. Somit werden vorhandene Engstellen an den Herzkranzgefäßen sicher erkannt und diese können dann mittels Ballondehnung oder durch das Setzen eines Stents entschärft werden.

Alle anderen Diagnosemethoden wie Ultraschall, Belastungs-EKG oder die Isotopenuntersuchung des Herzens besitzen eine Trefferquote von maximal 80 Prozent. Ein negatives Untersuchungsergebnis schließt also einen drohenden Infarkt leider nicht aus! Bei Frauen sind einige der genannten Methoden übrigens noch weniger treffsicher!

Mögliche Anzeichen für einen akuten Herzinfarkt

Jeder Brustschmerz, der länger als 15 Minuten dauert, sich durch Ruhe nicht bessert und keine Besserung auf Medikamente zeigt, kann ein Herzinfarkt sein! Infarkte ereignen sich häufig am Morgen oder innerhalb der ersten drei Stunden nach dem Aufstehen.

Bei älteren Menschen sind die Beschwerden manchmal uncharakteristisch - z. B. Schmerzen im Oberbauch oder Rücken. Es gibt auch den Begriff des "stummen Infarktes". Die Beschwerden sind so gering, dass der Infarkt vom Betroffenen nicht wahrgenommen wird - das trifft besonders auf Diabetiker zu.

Achtung - Frauenherzen schlagen anders!

Man kann nicht oft genug betonen - bei Frauen äußert sich der Herzinfarkt anders als bei Männern: Der Infarkt kündigt sich bei Frauen meist mit Übelkeit, mitunter starken Halsschmerzen, schwer zuordenbaren Schmerzen im Brust- und Bauchraum oder Schulterschmerzen an. Dies führt die behandelnden Ärzte eben oft auf eine falsche Spur: Es wird an eine banalen Erkrankung des Magen-Darmtraktes oder Wirbelsäulenbeschwerden gedacht.

Wenn zu den genannten Beschwerden noch Schwindel, Müdigkeit und Atemnot dazukommen, sollten Sie sofort ein Krankenhaus aufsuchen. Überhaupt gilt: Rufen Sie bei Verdacht unverzüglich die Rettung: 144. Je früher sie im Spital behandelt werden, desto größer Ihre Chancen.

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Sie haben auch die Möglichkeit, hier zu posten. Nach der Sendung wird ein Sendungsgast bis etwa 15:15 Uhr Fragen aus dem Forum beantworten.

  • Haben Sie sich schon einmal einen Herzinfarkt erlitten?
  • Mussten Sie sich schon einer Herzkatheteruntersuchung unterziehen?
  • Wurde bei Ihnen eine Herzinfarktrisiko diagnostiziert und worauf gründet sich der Verdacht?
  • Hatten Sie schon einmal Probleme mit dem Herzen?

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Hör-Tipp
Radiodoktor, Montag, 16. April 2007, 14:20 Uhr