bei der ARGE Kultur in Salzburg
25. MotzArt-Festival
"Vielfalt gegen die Einfalt" lautet hintergründig das Motto des "MotzArt-Festivals" seit 1983. Mit einer bunten Mischung aus Österreichpremieren und Klassikern wird von 1. bis 10. Februar 2007 wieder zum Gipfeltreffen des Kabarett geladen.
8. April 2017, 21:58
Martina Schwarzmann erlebt Seltsames
"Faust 1" für die Kleinkunstbühne: Dieses interessante Projekt haben der deutsche Schauspieler Michael Quast und sein Landsmann, der Komödiant Philipp Mosetter, schon vor einigen Jahren realisiert. Am 1. Februar 2007 eröffneten die beiden mit ihrer satirischen Annäherung an Goethes Meisterwerk das 25. MotzArt-Festival auf dem Gelände der ARGEkultur Salzburg.
Klassisches Kabarett auf Salzburgs Brettern
Unter dem Motto "Große Kunst mit kleinen Mitteln" startete Christian Wallner mit einigen Gleichgesinnten vor einem Vierteljahrhundert die erste Veranstaltung dieser Art in der Festspielstadt. Mittlerweile ist das MotzArt-Festival zu einem Fixpunkt für die deutschsprachige Kabarettszene geworden. In Österreich zählt es übrigens zu den dienstältesten Kabarettveranstaltungen.
Von Beginn an gab es für die Erfinder dieser alljährliche Vorstellung "neuer deutschsprachiger Kleinkunst" eine Maxime: Man wollte das klassische Kabarett auf die Salzburger Bretter holen. Die schnelle Pointe der Comedy überließ man gerne den elektronischen Medien und setzte verstärkt auf die satirischen Qualitäten von Programmen.
Wir-schwierig
Günther Paal, Kabarettist sowie langjähriger Bühnengefährte und Musiker in Alfred Dorfers Band, wird am 5. Februar 2007 im Rahmen des MotzArt-Festivals sein achtes Solo vorstellen. "Wir-schwierig" ist der beziehungsvolle Titel dieser humoristischen Abhandlung, bei der es nicht nur aber auch um die gegenseitige Annäherung von Individuen geht.
Der wüstenrote Neandertaler
Zu den Stammgästen aus der deutsche Nachbarschaft, genauer gesagt aus Schwäbisch Gmünd, gehört Werner Koczwara. Mit seinem schwarzen Humor in Sachen katholische Kirche hatte er sich in der Vergangenheit auch in Salzburg nicht nur Freunde gemacht. Doch das war im vergangenen Jahrtausend! Heuer - genauer gesagt am 6. Februar 2007 - wird er bei der MotzArt sein aktuelles Programm präsentieren. Es trägt den Titel: "Der wüstenrote Neandertaler oder wie aus Affen Bausparer wurden" und soll thematisch die Zeitspanne vom Urknall bis zur aktuellen Staatsverschuldung abdecken.
Werner Koczwara schlüpft dabei in die Rolle des eher trinkfreudigen Dr. Thaddäus Schwaben-Seckl, eines schwäbischen Wissenschaftlers, dem einer Art Seelenverwandtschaft zu Indiana Jones nachgesagt wird. Als solcher berichtet er von seinen irrwitzigen Selbstversuchen, seinen formidablen Forschungsergebnissen und vielem mehr.
Lügen ist so verdammt unehrlich
"Oben ist die Luft dünn, je näher man der Erde bleibt, desto weniger fliegt man auf die Pappen." So lautet, kurz zusammengefasst, die Botschaft, die I Stangl in seinem aktuellen Programm "Wer kriecht, stolpert nicht!" verarbeitet hat.
I Stangl hat genug davon, sich zu verstellen, zu lügen. Er will auf der Bühne keine humoristischen Konzessionen mehr machen, schon gar nicht an das geistlose Publikum von morgen, denn "lügen ist so verdammt unehrlich", bedauert der Kabarettist. Zum Glück hat er sich für sein Solo mit der Mentiologie befasst, der Lehre von der Lüge und ist dabei auf den Begriff der "kreativen Ehrlichkeit" gestoßen, einer Disziplin, die dem Kabarettisten ganz gut in sein Konzept passt, denn eine grenzenlos ehrliche Welt kann auch ziemlich furchtbar sein.
Scharfe Lieder und lose Sager
... zusammengefasst zu einem schrägen Programm" bietet die junge bayerische Kabarettistin Martina Schwarzmann. Besonders ans Herz gewachsen ist ihr die Landbevölkerung, die sie während ihrer gesamten Adoleszenz intensiv studieren durfte. Typen dieser Spezies tummeln sich daher auch vielfach in ihrem Programm "Deafs a bissal mehra sei?". Zu Gast mit dieser Milieustudie über den ganz normalen bayerischen Alltag ist Martina Schwarzmann am Samstag, den 10. Februar bei der MotzArt.
Am 25. Februar gelangt sie auch zu höheren kabarettistischen Weihen: dann wird sie in Mainz mit dem Förderpreis zum deutschen Kleinkunstpreis ausgezeichnet. Den Hauptpreis in der Sparte Kabarett erhält Andreas Rebers.
Mehr dazu in oe1.ORF.at
"Wir-schwierig" mit Gunkl
Die neue Ehrlichkeit des I Stangl
Hör-Tipp
Contra, Sonntag, 4. Februar 2007, 22:05 Uhr
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