Alzheimer Blues und Candidula, der Killergugelhupf
Mike Supancic bringt Auserlesenes
Für sein "Best of" hat Mike Supancic Nummern aus beinahe zwei Jahrzehnten Bühnenalltag zusammengestellt. Neben dem Alzheimer Blues stehen Candidula, der Killergugelhupf, der Kärntner Ku Klux Klan und die Hausmeisterin auf seiner Playlist.
8. April 2017, 21:58
Das Leben, ein Fußball-Match
Unterwegs auf Zechtour beim Cerncitsch mit Elvis Presley: Der Verdacht, dass ihm die Stimmlage des Rock'n'Rollers aus Memphis durchaus liegt, soll Mike Supancic bereits mit zehn Jahren gekommen sein. Das war 1977, als er beim Krippenspiel den Esel zu geben hatte und diese Rolle damals - wie der Kabarettist heute sagt - im Stil von Elvis Presley angelegt haben soll.
Für seine "Auslese" hat Mike Supancic einige kuriose Geschichten zusammengetragen, die er zwischen seinen musikalischen Auftritten zum Besten gibt. Sie dienen gewissermaßen als Vehikel dafür, eine Geschichte mit unterschiedlichsten handelnden Personen in Gang zu bringen. Und zu den Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, die Mike Supanic auf die Bühne bringt, gehören neben Elvis ebenso Karl Merkatz und Helmut Pechlaner, wie auch Dean Martin und Ottfried Fischer.
Promis in den Mund gelegt
Seine kabarettistische Laufbahn startete Mike Supancic 1985 als Mitglied des Schülerkabaretts "Knüppel aus dem Sack". Bereits vier Jahre später erspielte sich der Steirer den ersten Grazer Kleinkunstvogel, der in der Geschichte dieses Nachwuchswettbewerbs vergeben wurde.
Hohe Musikalität und die Begabung, prominenten Zeitgenossen auf der Bühne ganz Erstaunliches in den Mund zu legen, sind Fertigkeiten von Mike Supancic, die seine Programme weitgehend bestimmen.
Für ein Schlager-Konzert auf der Intensivstation wechselt der Kabarettist in seiner "Auslese" die Texte bekannter Lieder gegen Lyrik über medizinische Indikationen aus. Und gemeinsam mit dem ehemaligen Direktor des Wiener Tiergartens ruft Supancic zu einer musikalischen Rettungsaktion für Schönbrunn auf.
Dem Kabarett muss man nehmen wie er kommt
Mike Supancic beherrscht die Kunst der gehobenen Parodie vorzüglich. Unterscheiden sie sich nicht nur im Text von ihrem Original, sondern auch in ihrer Dynamik, dann entstehen im wahrsten Sinn des Wortes kleine Kunststücke. Doch am Ende seiner "Auslese", in deren Rahmen Mike Supancic Nummern aus nahezu zwei Jahrzehnten auf der Bühne versammelt, überlässt er perfiderweise Herbert Prohaska die abschließende Einschätzung des Abends.
Hör-Tipp
Contra, Sonntag, 14. Jänner 2007, 22:05 Uhr
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