Sein Schnucki muss ersaufen
Wie verhütet James Bond?
Weihnachten, das ist die Zeit der tausend Fragen. Woher kommen die einfältigen Kinder? Wie geht es eigentlich Menschen, die Ende Dezember Geburtstag haben? Gibt es Sex ohne Klecks? Ist Fortpflanzung eine Notdurft? Was ist die Mehrzahl von James Bond?
8. April 2017, 21:58
Noch nie gab es so viele Sachen. Zum Beispiel Herzchakra, Stirnchakra und Wurzelchakra. Früher gab es Menschen, Häuser und Essen. Heute gibt es ein gutes Dutzend verschiedener Verhütungsmethoden, eine schwieriger als die andere. (Dies war eine sehr aufgeräumte Einleitung für das Folgende. Überhaupt scheint es, als kämen mit dem Alter die Neurosen abhanden, alles wird so klar, sauber und übersichtlich.)
Dieses Mal soll ich über Menschen schreiben, die rund um Weihnachten Geburtstag haben und darunter leiden. Ich soll über James Bond schreiben. Ich soll übers Fernsehen schreiben, und ich soll sogar über unbefleckten Sex schreiben. Ich glaube aber gar nicht an unbefleckten Sex, die Menschen sind ja nicht ganz dicht.
Sex ist heutzutage wahnsinnig kompliziert, ganz anders als James Bond. Früher haben die Leute das mit dem Sex einfach getan, haben Kinder oder Syphilis bekommen, und nur die Reichsten hatten so etwas wie Kondome. Kondome waren früher aus Seide oder aus Stroh, heute muss man in den Drogeriemarkt gehen, vor dem Kondome-Regal eine halbe Stunde meditieren, am Ende nimmt man das, was man kennt, plus eine Packung von den lustigen.
Kondome sind gut, solange man sie nicht verwenden muss, finde ich. Jetzt wird es sehr sexistisch. Es ist mit dem Anziehen eines Kondoms nämlich ein bisschen so, als würde man mit besonderem Ausscheidungsdrang, zum Beispiel nach einem abführenden Mahl, auf der Klomuschel sitzen, mittendrin den Deckel runterklappen und darauf einen Handstand machen müssen. Minutenlang. Warum gibt es nicht längst Permanentkondome?
Die Pille ist eines der schlechtesten Permanentmittel. Sie simuliert mittels Hormonen permanent die zweite Zyklushälfte (oder so), die Pille-Frau schaut deshalb immer den falschen Männern nach (die richtigen Männer warten mit knallengen Hosen rund um den Eisprung), dann nimmt sie sich einen dieser falschen Männer mit nach Hause, heiratet ihn, und wenn sie dann die Pille absetzt, um sich mit dem falschen Mann zu vervielfältigen, denkt sie bei sich: "Was ist denn das für ein Stofftier!" Da sich das falsche Paar dann schon an einander gewöhnt hat, wird gezeugt. Raus kommen Scheidungen oder total einfältige Kinder, die alle aussehen wie der Vater. Bei allen anderen Verhütungsmitteln auf Basis von Hormonen ist es genau gleich.
Spiralen ohne Hormone sind witzig, aber wenn der männliche Fortpflanzungsrüssel anstößt, kann man sich dazu ein Fleischermesser vorstellen, das aus der Klomuschel schießt. Dann gibt es noch schnuckelige Ringe und Käppchen, die exakt 907 Sekunden vor dem Bestäubungsereignis eingesetzt werden müssen - ein Radiosprecher stellt sich dazu vor, live anzukündigen, dass er in einer Viertelstunde eine gepflegte Notdurft verrichten werde. Bleibt das einzig wahre Permanent-Kondom - die Vasektomie, aber davor graust mir. Irgendwann werde ich sagen, warum.
James Bond wurde in seiner neuesten Auflage vom Bösen mehrmals von unten ins Wurzelchakra gedroschen, nach kurzer Rast konnte er schon wieder. Sein Schnucki ist dann aber eh ersoffen. - So verhüten also Jamesen Bonden.
Frohe Ostern!