Sich scheinbar grundlos bedroht fühlen

Leben in Panik

Mehr Menschen, als man gemeinhin annimmt, leiden an Panikattacken. Manche haben sie vorübergehend und sporadisch, andere täglich und über Jahrzehnte. Was bedeutet es, mit der Angst im Nacken zu leben? Woher kommt sie? Wie verschwindet sie wieder?

Wie fühlt sich Panik an?

Gerät ein Mensch in eine extrem bedrohliche, vielleicht sogar lebensgefährliche Situation, reagiert sein Körper automatisch darauf. Es kommt zu einem heftigen Adrenalinausstoß, der die Energie für Kampf oder Flucht gewährleisten soll.

Dies führt in weiterer Folge zu unterschiedlichen Begleiterscheinungen: Herzrasen, schwitzen, zittern, Orientierungslosigkeit oder etwa Atemnot. Bei einer Panikattacke passiert im Grunde das Gleiche. Nur die offensichtliche Bedrohung, die fehlt.

Hilflos und alleine

Die erste Attacke kommt oft plötzlich und scheinbar aus dem Nichts. Viele Betroffene sind erst einmal verstört und geschockt, fühlen sich hilflos und alleine. Die Angst vor einer weiteren Attacke bleibt, und meistens kommt sie auch.

Die starken körperlichen Symptome lassen ebensolche Probleme vermuten und ziehen oft unzählige ergebnislose Untersuchungen nach sich, aber die Ursachen sind psychischer Natur. Dass Menschen mit Panikattacken jahrelang falsch diagnostiziert und behandelt werden, passiert leider überdurchschnittlich oft und stellt schon fast die Norm dar. Trotzdem: Die Aussichten auf Besserung sind auch in Extremfällen sehr gut.

Der Nährboden für Panikattacken

Oft liefert ein bewusstes oder unbewusstes traumatisches Erlebnis den Nährboden für die Anfälligkeit. Hinzu kommen stressige Lebensumstände, die einen unter Druck setzen und überfordern, ebenso wie eine Persönlichkeit, die sich zu wenig um das eigene Wohlbefinden kümmert.

Jedenfalls ist es keine grundlose Bedrohung. Es ist eine mehrdimensionale und subtile. Herauszufinden woran es liegt benötigt Zeit, Geduld, den Willen zur Auseinandersetzung und die richtige Hilfe.

Hör-Tipp
Moment, Dienstag, 22. August 2006, 17:09 Uhr

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Links
Wikipedia - Panikattacke
Club D&A - Depression und Angst Interessenvertretung und Selbsthilfegruppen