Typisch Mann, typisch Frau?

8. April 2017, 21:58

Aus der Praxis von Feuerwehrfrauen und Kindergärtnern

"Ich habe die HTL absolviert und dann im Elektrobetrieb meines Vaters gearbeitet - mit Vorliebe auf Baustellen. Es ist mir nicht angenehmer oder unangenehmer als mit Frauen zusammenzuarbeiten. Ich bin es gar nicht anders gewohnt", sagt Viktoria Zechmeister, Feuerwehrfrau in Ausbildung. Gewöhnen müssen sich an ihren Anblick eher die Menschen, denen sie in ihrer Arbeit begegnet.

Männer bevorzugt

"Ich habe noch nicht erlebt, dass jemand gesagt hätte, er will sein Kind nicht zu einem Mann geben. Im Gegenteil", sagt Harald Marx, der in einem Kindergarten für geschlechtssensible Kleinkindererziehung arbeitet, "ich höre meistens, 'Super, dass endlich ein Mann in der Gruppe ist'". Aber: "Das ist ein Job, der wenig Wertschätzung von der Öffentlichkeit erhält. Kinderbetreuungseinrichtungen sind Institutionen, wo man seine Kinder abgeben kann, wo man aber nicht damit rechnet, dass pädagogische Arbeit geleistet wird."

Manche schauen durch mich durch

"Schon in der Gymnasialzeit wollte ich die Chemie- und Physikschule machen. Das hat nicht geklappt, und ich bin in die Haushaltungsschule gegangen. Dann habe ich als Köchin gearbeitet, aber das war auch nicht das Richtige. Dann habe ich geheiratet. Aber er hat kein Vertrauen in meine Fähigkeiten gehabt." Da habe sie sich scheiden lassen und wurde Elektromechanikerin, erzählt Gabriele Angeli. In der Berufsschule hat sie auch ihren zweiten Mann kennen gelernt, der sie von Anfang in ihrem neuen Bildungsweg bestärkt hat. Nach dem Tod ihres Sohnes steigt Frau Angeli aus dem Job aus. Der Wiedereinstieg gestaltet sich schwierig. Sie wechselt in den Verkauf im Elektrofachhandel. Dort kann sie ihr technisches Wissen gut anwenden.