Topsy Küppers

ORF/FLORIAN WAITZBAUER

1931 - 2025

Topsy Küppers verstorben

Die Chansonette, Schauspielerin, Buchautorin und Regisseurin Topsy Küppers ist im Alter von 93 Jahren verstorben. Das hat ihre Tochter, die Schauspielerin, Sängerin, Publizistin und dem Ö1 Publikum u.a. als "Diagonal"-Stimme bekannte Sandra Kreisler dem ORF bestätigt.

Die Gründerin und langjährige Leiterin der Freien Bühne Wieden hat die Wiener Kleinkunstszene maßgeblich geprägt. Für ihre Verdienste wurde sie unter anderem mit dem Kulturpreis der Stadt Wien, dem Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst sowie dem Berufstitel Professor geehrt.

Geboren wurde die Künstlerin am 17. August 1931 in Aachen. Sie absolvierte eine Schauspiel-, Tanz- und Gesangsausbildung und hatte dann erste Engagements in Hamburg, Berlin und München. In den 1950er und 1960er Jahren wirkte sie in "typischen Schnulzenfilmen" wie "Uns gefällt die Welt" oder "Die wilde Auguste" mit, wie sie es selbst bezeichnete.

Georg Kreisler und Topsy Küppers, 1967

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Georg Kreisler und Topsy Küppers, 1967

Nach Österreich verschlug es sie 1962 mit ihrem damaligen Mann, dem österreichischen Kabarettisten Georg Kreisler. Ein Jahr zuvor kam die gemeinsame Tochter Sandra Kreisler in München zur Welt.

Wien bezeichnete Küppers als "die bedeutendste Kunststadt der Welt" - und es sollte ihre künstlerische Heimat werden. Nach der Trennung von Kreisler gründete sie 1976 die Freie Bühne Wieden, der sie 25 Jahre lang vorstand und dort mit zahlreichen Produktionen Kleinstkunstgeschichte schrieb. Dazu zählte etwa Kreislers Erfolgsstück "Heute Abend Lola Blau", das über 1.000 Vorstellungen erlebte und nach der Scheidung des Ehepaares Anlass eines erbitterten Urheberrechtsstreits wurde.

Inhaltlich verstand es Küppers, leichtfüßigen Witz mit ernstem Anliegen zu verknüpfen, hat sie doch immer auch gegen Frauenfeindlichkeit, Antisemitismus und Faschismus angekämpft. Nachdenkliches und Unterhaltsames boten sie und ihre Mitarbeiter unter anderem in den Programmen "Pardon? Wenn ich abweiche...", "Gehackte Zores", "Weit von wo", "Amoureuses, Scandaleuses, Heiteres und so Weiteres" oder "Oldies sind Goldies". Schauspieler wie Erika Pluhar, Christiane Hörbiger, Gerhard Tötschinger, Ernst Stankovski, Werner Schneyder, Louise Martini und Ernst Grissemann gaben sich auf den Brettern der Freien Bühne Wieden ein Stelldichein.

"Alt werden ist nichts für Feiglinge und da ich mein Leben lang für Dinge gekämpft und eingetreten bin, biete ich auch dem Alter mutig die Stirn."

Topsy Küppers

Topsy Küppers, 2016

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Daneben hat Küppers auch eine ganze Reihe an CDs und Büchern veröffentlicht, von "Alle Träume führen nach Wien. Ein Tatsachenroman" über das Leben von Vera Kalman bis zu "Lauter liebe Leute. Ein dicker Brief an mein Publikum", das vom Freud und Leid einer Theaterleiterin in Wien handelt. Eher unerfreulich gestaltete sich die Übergabe der Leitung ihres Theaters, hatte sich Küppers doch eine Frau als Nachfolgerin gewünscht. Der mit der Schauspielerin, Sängerin und Tänzerin Ricky May verhandelte Vertrag kam aber schließlich wegen Unstimmigkeiten nicht zustande, neuer Prinzipal wurde der Autor und Dramaturg Gerald Szyszkowitz. Auf ihn folgte 2010 die Schauspielerin Michaela Ehrenstein.

Text: APA/Red.