An zweiter Stelle der Todesursachen
Krebs I
Krebs liegt in der Todesfallstatistik in Österreich auf Platz zwei hinter den Herz-Kreislauferkrankungen. Die häufigsten Krebserkrankungen in Österreich sind Brustkrebs, Prostatakrebs, Darmkrebs und Lungenkrebs. Ein Überblick.
8. April 2017, 21:58
Zum ersten Mal ist im Jahr 2006 ein Impfstoff gegen eine bestimmte Krebsart auf den Markt kommen. Diese Vakzine soll Gebärmutterhalskrebs verhindern. Dieser war bis in die 1970er Jahre die häufigste Krebserkrankung des weiblichen Genitales. Mit der Einführung des Krebsabstrichs ging die Erkrankung zurück. Rund 600 Fälle werden derzeit jährlich in Österreich diagnostiziert.
Die drei nötigen Teilimpfungen kosten insgesamt über 600 Euro, sind also nicht gerade billig. Durch eine gemeinsame Initiative des pharmazeutischen Gr0ßhandels, dem zuständigen Ministeriums und der Österreichischen Apotheken wird vom 1. Jänner bis 30. Juni 2007 der Impfstoff deutlich verbilligt angeboten. In Deutschland werden die Kosten für diese Impfung bereits von einigen Kassen übernommen.
Verbesserte Therapiemethoden
Eine deutlich verbesserte Früherkennung, verfeinerte chirurgische Methoden, exakte Strahlentherapie und nicht zuletzt die Verbesserung und Neuentwicklung von Medikamenten haben dazu beigetragen, dass Krebs viel von seinem Schrecken verloren hat. Gerade bei den häufigsten Krebserkrankungen, wie etwa dem Brust- oder dem Darmkrebs konnten in den vergangenen zehn Jahren große therapeutische Fortschritte erzielt werden.
Aber auch Lungenkrebs, der lange Zeit als unmittelbares Todesurteil galt, ist heute, wenn er entsprechend früh erkannt wird, gut behandel- oder sogar heilbar. Die chirurgische Entfernung des tumortragenden Lungenlappens und eine Chemo- sowie Strahlentherapie können hier sehr gute Erfolge verzeichnen.
Intelligente Medikamente
Im Mittelpunkt der Bemühungen der wissenschaftlichen Gemeinde steht allerdings derzeit die Entwicklung neuer, "intelligenter" Medikamente. Vor allem Antikörper gegen bestimmte Rezeptoren an der Tumoroberfläche stellen hier eine erfolgsversprechende Möglichkeit dar. Sowohl bei Brust- als auch bei Darm- und Lungenkrebs kommen derartige Medikamente bereits mit Erfolg zum Einsatz.
Früherkennung
Aber auch der Früherkennung von Krebserkrankungen kommt ein immer wichtigerer Stellenwert zu. So können heute 90 Prozent aller Brustkrebserkrankungen in einem frühen Stadium entdeckt und entfernt werden. Dies erleichtert nicht nur die Möglichkeit einer brusterhaltenden Operation. Auch die Heilungschancen haben sich damit erhöht.
Umstrittener ist die Früherkennung beim häufigsten Karzinom des Mannes, dem Prostatakrebs. Eine Ermittlung des Wertes des Prostataspezifischen Antigens in Kombination mit einer rektalen Prostatauntersuchung hat dazu geführt, dass viele Prostatakrebserkrankungen in einem sehr frühen Stadium entdeckt und entfernt werden können.
Unklar ist allerdings, ob dabei nicht auch eine ganze Reihe von Tumoren entdeckt werden, die niemals Beschwerden gemacht hätten. Fakt ist allerdings, dass mit einer aggressiven Früherkennungsstrategie auch Leben gerettet werden können.
So könnten etwa mit der Darmkrebsvorsorge, der Koloskopie, 90 Prozent aller Darmkrebserkrankungen verhindert werden. Der Grund: Darmkrebs entwickelt sich über etwa zehn Jahre aus einer Vorstufe, aus sogenannten Polypen. Bei einer Darmspiegelung können diese Vorstufen erkannt und entfernt werden. Damit ist die Gefahr einer Krebsentstehung gebannt.
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Radiodoktor, Montag, 15. Jänner 2007, 14:20 Uhr