Der leere Bilderrahmen
Robert Sommer
Robert Sommer, Träger des Theodor-Kramer-Preises 2006, setzt sich seit zehn Jahren mit der Straßenzeitung "Augustin" für Obdachlose ein. Der Niederösterreicher besitzt ein offenes Kunstverständnis, seine Flohmarkt-Beute sind stets leere Bilderrahmen.
8. April 2017, 21:58
EInblick in unbekannte Welten
Das bisherige Lebenswerk von Robert Sommer, Gründer des "Augustin", hat mit einer gewissen Form von Exil und Widerstand zu tun, setzt er sich doch seit zehn Jahren mit seiner Straßenzeitung für Obdachlose ein. Sein "Fundstück" ist ebenso außergewöhnlich: "Das ist ein leicht, nein, eigentlich ein schwer beschädigter Bilderrahmen, ein leerer - ohne Glas, ohne Bild, ohne Hintergrund. Solche Bilderrahmen hängen in meiner Wohnung."
"Ich habe ein Zimmer, das voller leerer Bilderrahmen ist. Sie sind leer, das heißt es erscheint nur die leere Mauer im Bild und gelegentlich klebt etwas an der Mauer. Es ist von der Ferne betrachtet wie ein Bild, aber der Gegenstand klebt nur an der Mauer."
Robert Sommer hat die Konstrukte nicht nur bei sich zu Hause in der Wohnung hängen. Der "Augustin" und er sorgen dafür, dass sie gleichsam in Form von interaktiven Fensterrahmen das Straßenbild bereichern.
Hör-Tipp
Leporello, Freitag, 2. Juni 2006, 7:52 Uhr
Download-Tipp
Ö1 Club-DownloadabonnentInnen können die Sendereihe "Leporello" vom Montag, 29. Mai bis Freitag, 2. Juni 2006 gesammelt jeweils am Freitag nach Ende der Ausstrahlung 30 Tage lang im Download-Bereich herunterladen.
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Augustin