Solo, Duo und Kammermusikerin
Veronika Trisko, Pianistin
Ihre Liebe galt schon immer der Musik: Veronika Trisko, Jahrgang 1981, die seit 2001 an der Musik-Uni Wien Klavier studiert. Ihre Spezialität ist das Duo-Spiel. Diesen Mittwoch tritt sie ihm Rahmen eines Preisträger-Konzerts in der Carnegie Hall auf.
27. April 2017, 15:40
Mozart: Für 2 Klaviere, Konzert Es-Dur, eig. Kadenz
"Meine Eltern sind zwar Musikliebhaber, aber keine ausübenden Musiker. Das Musik-Interesse kam eigentlich aus mir selbst. Meine Großmutter hatte einen alten Flügel zu Hause und so ab etwa drei Jahren habe ich mich an den Flügel gesetzt und stundenlang damit verbracht, Melodien aus dem Gehör nachzuspielen. Das war dann der Anstoß für meine Eltern, mein Musik-Interesse zu fördern. Danach kam ich in die Yamaha-Musikschule, wo ich die Begabten-Förderung erhielt", erzählt Veronika Trisko, gebürtige Wienerin, Jahrgang 1981, über ihre Anfänge. Seit 2001 studiert sie an an der Wiener Musik-Universität Konzertfach Klavier, zuerst bei Christoph Berner, der damals eine Gastprofessur hatte, und kam dann zu Martin Hughes . Überdies studiert die Nachwuchs-Pianistin mit pädagogischem Talent auch IGP.
Davor besuchte Trisko, die seit ihrem sechsten Lebensjahr Klavier spielt, ab der sechsten Klasse das Musikgymnasium in der Neustiftgasse, das sie mit Auszeichnung abschloss. Im Musik-Uni-Vorbereitungslehrgang wurde sie von Alma Sauer unterrichtet. "Das ist eine der besten Vorbereitungen auf das Studium. Leider wird das Budget nun so gekürzt, dass es auch auf Kosten dieses Lehrgangs geht. Das finde ich ganz schlecht. Denn man lernt hier als Anfänger den Uni-Betrieb kennen und wird hervorragend betreut", stellt Trisko, die im Herbst ihre erste Diplomprüfung hat, und in etwa zweieinhalb Jahren abschließen wird, fest.
Kammermusik-Studium bereits abgeschlossen
Bereits im Juni des Vorjahres hat Veronika Trisko am ehemaligen Konservatorium Wien, der jetzigen Privat-Universität, in Kammermusik Klavier, das sie bei Claus-Christian Schuster vom "Altenberg Trio" studierte, mit Auszeichnung abgeschlossen.
"Dieses vierjährige Studium, das nur vom Konservatorium angeboten wurde, fand in Seminaren etwa alle zwei Monate statt, wo es dann Intensiv-Unterricht gab. Man war sehr bemüht, uns die beste Betreuung zu bieten", erzählt die Nachwuchs-Pianistin.
Eigene Persönlichkeit einbringen
"Der schwierigste Teil liegt in der Interpretation. Denn es reicht nicht, dass man sich nur mit der Entstehungsgeschichte eines Werks und mit stilistischen Fragen auseinandersetzt. Man muss sich auch damit beschäftigen, was zwischen den Zeilen steht. Das erfordert Mut und auch die Bereitschaft, die eigene Persönlichkeit einzubringen. Nur so kann man bleibenden Eindruck hinterlassen und besondere Momente hervorbringen - und nicht nachahmen, was bereits schon da ist", so Trisko, die täglich rund fünf bis sechs Stunden übt.
Erfolgreiches Duo Trisko-Gröbner
Mittlerweile steht das 1996 auf Anregung von Alma Sauer gegründete Klavier-Duo mit Johanna Gröbner, das beiden auch schon bei nationalen und internationalen Wettbewerben Erfolge und zahlreiche gemeinsame Konzert-Auftritte brachte, im Zentrum von Triskos pianistischer Tätigkeit. Und wurde und wird sowohl am Wiener Konservatorium sowie an der Musik-Uni durch u.a. Heinz Medjimorec, Martin Hughes und Peter Efler unterstützt.
"Ursprünglich wollten wir in dieser Form nur ein Konzert machen. Es hat uns dann aber solche Freude gemacht, dass Johanna und ich diese Zusammenarbeit fortgesetzt haben. Und es gibt auf diesem Gebiet enorm viel Konzert-Repertoire. Außerdem ist es auch eine Marktlücke - denn Klavier-Duos gibt es nur wenige", erklärt Trisko.
Konzert in der Carnegie Hall
Ihren jüngsten Erfolg feiert Veronika Trisko mit ihrer Klavier-Partnerin gerade in New York: Dort tritt das Duo im Rahmen des IBLA-Foundation-Winners-Programms am Mittwochabend in der Carnegie Hall auf:
"Wir waren im Vorjahr Sieger des IBLA Grand Prize in Ragusa. Damals war aber nicht bekannt, dass mit dem ersten Preis auch ein Konzert in der Carnegie Hall verbunden ist - das war dann natürlich eine große Überraschung. Wir spielen u. a. die Mozart-Sonate in D-Dur sowie ein zeitgenössisches Werk von Ulf-Diether Soyka", berichtet die junge Pianistin stolz.
Eigene Arrangements
"Ich habe als Kind auch Kompositionsunterricht bekommen und die ersten Stücke schon mit sechs Jahren geschrieben. So wurde mir bewusst, dass es eine große Bereicherung ist, wenn man die eigene Kreativität einsetzt. Dann habe ich mich natürlich vor allem auf das pianistische Handwerk konzentriert. Später merkte ich aber, wie wichtig es für mich ist", erläutert Trisko, deren Arrangements u. a. mehrere von Liszts "Ungarischen Rhapsodien", Sarasates "Carmen Phantasie" sowie Chatschaturjans "Säbeltanz" umfassen.
Nationale und internationale Preise
Ihr Können hat der jungen Pianistin auch bereits zahlreiche nationale wie internationale Preise beschert: So war sie u. a. Preisträgerin von "Jugend musiziert", bekam 1999 den 1. Preis beim Bundeswettbewerb "Prima la Musica" und erhielt 2003 das Bösendorfer-Stipendium.
Ebenso erfolgreich war sie auch mit ihrer Duo-Partnerin: 1997 und 2001 errangen sie 1. Preise beim Bundeswettbewerb "Prima la musica", im Jahr 1999 den 2. Preis beim Internationalen Rundfunkwettbewerb "Concertina Praga", 2002 waren sie Erste Preisträger beim internationalen Kammermusikfestival "Allegro vivo" und 2003 erhielten sie den 1. Preis des "Fidelio"-Wettbewerbs des Konservatorium Wien sowie den 3. Preis beim Internationalen Kammermusikwettbewerb von Caltanissetta.
Zahlreiche Konzerte seit 1988
Und mittlerweile hat Veronika Trisko, die seit ihrem siebenten Lebensjahr auftritt, auch zahlreiche Konzerte absolviert: So u.a. mehrere Konzertabende im RadioKulturhaus im Rahmen der Ö1 "Tonart"-Reihe, an der Grazer Musikuniversität, im Rahmen von "Musica juventutis" im Wiener Konzerthaus, im Gläsernen Saal des Wiener Musikvereins, im Prager Rudolfinum sowie in kleinerem Rahmen.
Korrepetitorin bei "Allegro Vivo"
Und seit Sommer 2004 ist die erfolgreiche Nachwuchs-Pianistin beim Internationalen Kammermusikfestival "Allegro Vivo" als Korrepetitorin tätig.
"Ich war jahrelang selbst begeisterte Kursteilnehmerin beim Festival und es war mein Traum, einmal selbst im Kinderkurs mitwirken zu dürfen, denn ich arbeite gerne mit Kindern. Als ich erfuhr, dass eine Korrepetitorstelle frei wird, habe ich mich beworben und wurde engagiert."
Aktuelle Pläne
Auch für die nähere Zukunft ist Triskos Terminkalender bereits mit mehreren Auftritten gefüllt:
Im Juni gibt sie in Budweis ein Konzert, beim Brahms-Festivals in Mürzzuschlag wird sie im Duo mit Johanna Gröbner mehrmals auftreten und im Oktober wird sie wieder in Berlin spielen.
Musik authentisch vermitteln
Für die junge Pianistin, zu deren Repertoire vor allem Werke von Haydn, Mozart Beethoven und Schubert zählen, ist es keine Frage, dass sie als freischaffende Künstlerin tätig sein wird.
Und wie lauten die Zukunftswünsche von Veronika Trisko? "Es wäre schön, in nächster Zeit eine CD mit eigenen Arrangements aufnehmen zu können. Für die Zukunft ist es mir wichtig, das spielen zu dürfen, was mir am Meisten liegt. Und dass wir als Duo unseren Weg finden, um die Musik dem Publikum möglichst authentisch näher zu bringen. Ich bin ein großer Alfred-Brendel-Fan, denn er schafft es auf magische Weise, das Publikum zu verzaubern. Und der eigentliche Sinn des Musizierens ist es doch, diese innere Freude an die Menschen weiter zu geben."
Kontakt
Veronika Trisko
Links
Universität für Musik und darstellende Kunst Wien
Allegro Vivo
Berliner Symphoniker
Bösendorfer
Brahms-Museum Mürzzuschlag
Carnegie Hall
European Union of Music Competitions for Youth
IBLA Foundation
Klavier-Duo Gröbner - Trisko
Konservatorium Wien Privatuniversität
Nationale und internationale Klavierwettbewerbe
radiokulturhaus.ORF.at