Verspielte Klänge aus parallelen Welten
Thats what friends are for
Auf CocoRosies zweiter CD "Noah's Ark sind alle involvierten Personen Teil eines Freundeskreises. Auch Calexico haben sich mit alten Freunden zusammengetan und mit der Gruppe Iron and Wine eine kleine, feine Platte herausgebracht.
8. April 2017, 21:58
Coco Rosie mit "Beautiful Boyz
Miteinander Musik zu machen, ist nicht das Blödeste, was man mit Freunden tun kann. Vor allem, wenn das Ergebnis so bezaubernd ist wie auf "Noahs Ark, der zweiten CD von CocoRosie. Ihr Debüt "La Maison de Mon Rêve letztes Jahr war hinreißend und meine Erwartungshaltung entsprechend hoch. Die engelsgleichen Stimmen von Bianca und Sierra Casady, die dann doch herzzerreißend knödeln, haben mich nicht enttäuscht. Unterwegs aufgenommen, wo auch immer die Schwestern gerade waren, in Hotelzimmern, einer Scheune in Frankreich, zuhause in Brooklyn oder in einem Pariser Studio, transportiert die Musik ein treibendes, schwimmendes Bewusstsein ohne klar definierte Grenzen und Genres.
Schöne Buben
Zu den Freunden, die an "Noahs Ark mitgewirkt haben, zählen illustre Namen wie Devendra Banhart und der androgyne Sänger Antony, der sonst mit den Johnsons zu hören ist. Antony besingt im zweiten Titel der CD mit hoher Stimme die "Beautiful Boyz, ein schönes, melancholisches Stück mit feiner und eindringlicher Klavierlinie. Der Franzose Spleen erdet den Song "Bisonnours mit dem Fluss seiner Sprechstimme.
Intimität und Gefühl
Was den Reiz der Songs von CocoRosie ausmacht, ist auch ihre ungewöhnliche Instrumentierung. Es rauschen Bandmaschinen, klirren Spieldosen und tönen Plastiktrompeten - sie erzeugen eine traumhafte Stimmung, die nicht ganz von dieser Welt scheint. Dabei fordert diese Musik, die sich nicht kategorisieren lassen will, genaues Zuhören.
Langjährige Freunde
Sam Beam von Iron and Wine und Joey Burns und John Convertino von Calexico hatten schon lange vorgehabt, zusammen ein Album zu realisieren. Ende 2004 war es dann soweit und das Ergebnis nennt sich "In the Reins. Etwas kurz geraten ist das Ganze, gerade mal 28 Minuten, dafür sind die sieben Songs auf der CD durchwegs harmonisch und teilweise recht bodenständig. Die Nummer "Red Dust hat mit ihren stampfenden Gitarren was von Country & Western, während "16, Maybe Less und "Dead Mans Will sehr verträumt daherkommen. Sehr mag ich die Bläser, die Trompete am Anfang von "Burn That Broken Bed zum Beispiel. Eine gelungene Zusammenarbeit zweier Gruppen, die in den USA auch demnächst miteinander auf Tournee gehen.
CD-Tipps
CocoRosie, "Noahs Ark, Touch and Go Records, tg281cd
Iron and Wine - Calexico, In the Reins, Touch and Go Records, tg290 OC28cd
Links
Touch and Go Records - CocoRosie
Iron and Wine
casadecalexico