Ein Fest für 139 Autoren

Unternehmung "Landvermessung"

Nach langen Querelen ist die Literatur-Anthologie zum Jubiläumsjahr jetzt endlich erschienen. Das ursprünglich als "Austrokoffer" betitelte Projekt hat eine bewegte Geschichte hinter sich, Schriftstellerproteste und Verlagswechsel eingeschlossen.

Am Montag, 26. September wurde die umstrittene Anthologie österreichischer Literatur zum Jubiläumsjahr der Republik, herausgegeben von Günter Nenning, nun doch noch präsentiert: "Landvermessung" versammelt in 21 Bänden Beiträge von 139 Autorinnen und Autoren, erschienen im Residenzverlag.

"Als Geschenk zum 60. Geburtstag der Republik" hat Mitherausgeber Robert Schindel die Literaturanthologie in der Kortischen Säulenhalle des Wiener Volksgartens bezeichnet. "Auf österreichische Weise, mit vielen Quälereien" sei die zwölf Kilogramm schwere Sammlung österreichischer Literatur nach 1945 laut Schindel auf die Welt gekommen. Herausgeber Günther Nenning war aus gesundheitlichen Gründen nur via Tonbandeinspielung präsent.

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Chronologie der Ereignisse

Das Projekt "Landvermessung" hat eine bewegte Geschichte hinter sich: Anfangs hatte das ursprüngliche als "Austrokoffer" betitelte Unternehmen Günther Nennings massive Proteste von Autoren hervorgerufen. Sie fühlten sich einerseits in der Rechtefrage übergangen, wollten sich andererseits nicht von Kronenzeitung oder der schwarz-blauen Regierung sponsern lassen.

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Austrokoffer quergelesen

Dieser "Austrokoffer", der jetzt "Landvermessung" heißt, wird nach seinem Erscheinen ebenso umstritten bleiben wie davor. Zwar finden sich in der 21-bändigen Anthologie prominente Namen von Bondy, Franzobel und Handke bis zu Menasse, Mayröcker und Ransmayr, lang ist jedoch auch die Liste jener, die fehlen: Andre Heller fehlt ebenso wie Elfriede Jelinek, Gert Jonke, Michael Köhlmeier, Daniel Kehlmann, Andreas Okopenko, Kathrin Röggla, Marlene Streeruwitz, Johannes Mario Simmel und Peter Turrini.

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Hör-Tipp
Erste Reaktionen bringt das Kulturjournal, Dienstag 27. September 2005, 16:30 Uhr.

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