Ein neuer, logischer Vorschlag zur Rechtschreibreform

Vom rechten Schreiben - Teil 2

Wie schon an dieser Stelle erwähnt, steigt der Bedarf nach geregelter Rechtschreibung direkt proportional mit der Sinnlosigkeit des Geschriebenen. Die neuen Rechtschreibregeln sind gerade erst in Kraft getreten, aber schon gibt es neue Vorschläge.

Je weniger sinnhaltig der Text, desto größer das Bedürfnis nach verordnetem Regeln des Buchstabierens. Es verwundert nicht, dass dieses eherne Naturgesetz in modernen Zeiten zu immer rigideren Vorschriften für die Rechtschreibung führte: Die Masse der Beamten, Manager, Sachbearbeiter, Rechtsanwälte, Direktoren, Konsulenten, Minister, Gesetzgeber, Revisoren, Juristen, Lehrer, Kanzleikräfte, Buchhalter, nicht zu vergessen die Heerscharen ihrer Sekretärinnen, die einzig mit Schreiben beschäftigt sind, produzieren unablässig weitere Berge, ja ganze Galaxien und Universen von Text ohne jeden sinnvollen Inhalt. Man denke nur an eine einzige Institution, etwa die EU: Millionen von bedruckten Seiten ohne sinnhaltigen Satz.

So war klar, dass die Rechtschreibung den Autoren und ihrer Übereinkunft entwunden werden musste. Und zuletzt auch einer Organisation wie der Duden-Redaktion, die das Buchstabieren immerhin ein Jahrhundert lang gut im Griff hatte. Eine gesetzliche Regelung musste her. Diese stellt natürlich auch sinnlos bedrucktes Papier dar - ein sich selbst aufschaukelnder Prozess!

Wahr ist indes, dass die deutsche Rechtschreibung von Ungereimtheiten, Widersprüchen, logischen Fehlern und gänzlich nutzlosen Kombinationen geradezu strotzt. Um diese Missstände zu beseitigen, formierte sich über das Internet eine Arbeitsgruppe, die vorläufig als "Hippiemausi" auftritt. Sie legte kürzlich die erste Version ihrer bewundernswerten neuen Orthografie vor. Wir unterstützen diese Bemühungen und wünschen dem Unternehmen den gebührenden Erfolg.

Hippiemausis Rechtschreibreform Version 1.1 Beta

1.) "z" ist unnötig, da es die Lautkombination "ts" repräsentiert, und wird daher durch diese ersettst. "z" wird künftig benuttst, um den Laut "sch" zu zreiben. Das gilt auch, wenn ein bloßes "s" wie "z" ausgezprochen wird. Die sich mitunter ergebende Kombination "tts" wird auf "ts" verkürtst. Tsum Beizpiel: Zahn -> Tsahn. Arzt -> Artst. Schule -> Zule. Stand -> Ztand. Sprudeln -> Zprudeln. Gesetzt -> Gesettst -> Gesetst. Glatze -> Glatse.

2.) "x" ist unnötig, da es die Lautkombination "ks" betseichnet und wird fürderhin für das bisherige "ch" verwendet. "ks" wird auch dort benutst, wo bisher "chs" für die Lautfolge "ks" ztand: Xaver -> Ksaver. Achse -> Akse. Macht -> Maxt. Lachen -> Laxen.

3.) "q" ist unnötig und wird durx "kw", in Einzelfällen durx "k" ersetst. "q" selbst wird künftig für den Laut "au" gebrqxt: Bequem -> Bekwem. Querulant -> Kwerulant. Claqueur -> Clakeur. Maus -> Mqs.

4.) "y" wird in gleixer Weise nicht gebrqxt und je nach Qszprache durx "i", "j" oder "ü" ersetst. Es betseixnet künftig das bisherige "ei": Yankee -> Jankee. Elysium -> Elüsium. Mythos -> Müthos. Ybbs -> Ibbs. Meist -> Myst. Zreiben -> Zryben. Leixe -> Lyxe.

5.) "v" ist unnötig, da es durxwegs die Lqte "w" oder "f" repräsentiert und wird künftig für das bisherige "eu" benutst: Vater -> Fater. Vaseline -> Waseline. Heute->Hvte. Leuxten -> Lyxten.

6.) Alle langen Wokale werden qszließlix durch Ferdoppelung gekenntsyxnet. Das betrifft insbesondere das "ie", jeglixe Ferlängerung durx naxgeztelltes "h" sowii die Verlängerung durch folgendes "ß". Das "ß" wird in diisem Fall tsu "s", eventuell zu "ss": Liebe -> Liibe. Mahnen -> Maanen. Hohl -> Hool. Fuß -> Fuus. Straße -> Straasse.

7.) Das zarfe "ß" ist somit überflüssig und wird, wie zon bisher in der Zweitser Rextzrybung, ersatslos geztrixen.

8.) In analoger Wyse wie unter 6.) werden Konsonanten qszliislix durx Ferdoppelung ferztärkt. Dem fällt insbesondere die Kombinatsion "ck" tsum Opfer: Hacke -> Hakke.

9.) In allen anderen Fällen wird "c" durx "k" oder "ts" ersetst, in Yntselfällen durx ynfaxes "s". Ebenso wird "ch", wenn wie "k" qsgezproxen, durch "k" substituiirt. In manxen Fällen wird "ch" tsu "tz" (Siihe Punkt 2) "c" ist somit follkommen unnötig und kann tsum Rükkenkratsen ferwendet werden: Clown -> Klown. Coitus -> Koitus. Cäsar -> Tsäsar. Cineast -> Sineast. Cello -> Tzello. Chlor -> Klor. China -> Kina. Chiimsee -> Kiimsee.

10.) An der Groos- und Klynzrybung wird nixt herumgepfuzt. Dii ist ok und blybt, wii sii ist!

Somit haben wir yne bekweme, gut lesbare Zrift, dii six lyxt erlernen lässt und an dii man six raz gewöönt. Als Byzpiil darf das "Erste Grundgesets der Ortografii" in neuer Rextzrybung wiiderholt werden:

Der Bedarf nax geregelter Rextzrybung stygt direkt proportsional mit der Sinnlosigkyt des Gezriibenen.

Rextlixes: Hippiimqsis Rextzrybreform Version 1.1 Beta darf nach den Maasgaben der TPL (Tzeneral Publik Lysens) fry ferwendet, ferfiilfältigt und ferändert werden, unter der Bedingung, dass dii Ergebnisse durx den urheberrextlixen Fermerk "(c) Hippiimqsi" gekennzyxnet werden und der Urheber syne Bearbytung ebenfalls wiider der TPL unterztellt.