Was ist Hypnose?
Heilende Kraft der Hypnose
Der "Radiodoktor" stellt im Juli vier Persönlichkeiten aus der österreichischen Wissenschaftsszene sowie deren Arbeitsgebiete vor. Denn Beginn macht die Psychiaterin Henriette Walter, die sich mit der Hypnose-Forschung beschäftigt.
8. April 2017, 21:58
Showhypnose, Esoterik, Verbrechen unter Hypnose, willenlose Fremdbestimmung - das alles sind nach wie vor weit verbreitete Vorstellungen über Hypnose, die durch entsprechende Veranstaltungen und Berichte auch aufrechterhalten werden.
Doch Hypnotisierte orientieren sich an ihren eigenen Wertvorstellungen, sie können ohne weiteres "Nein sagen" oder die Hypnose beenden. Unterscheiden muss man dabei freilich zwischen Scharlatanerie und wissenschaftlich angewandter Hypnose. In der Medizin ist Hypnosetherapie mittlerweile eine häufig angewandte Therapie, die in Österreich auch als psychotherapeutische Methode im Psychotherapiegesetz verankert ist.
Hypnose
Der Begriff Hypnose kommt aus dem griechischen und bedeutet "Schlaf". Die heutige Hirnforschung hat gezeigt, dass dies aber irreführend ist. Messungen von Hirnströmen von Patienten in Trance haben gezeigt, dass der Trancezustand nicht ein schlafähnlicher ist, sondern dass das Gehirn trotz des tiefen Entspannungszustandes hochkonzentriert und wachsam ist und damit besonders aufnahmefähig - etwa für Suggestionen - ist.
So ist zum Beispiel auch die Fähigkeit, in Bildern zu denken erhöht. Bei der Hypnotherapie steht nicht die Suggestibilität des Klienten im Vordergrund, sondern die veränderte Informationsverarbeitung unter Trancebedingungen.
PatientInnen sollen lernen, eigene Ressourcen so zu nutzen, dass Verhaltensmuster verändert und defizitäre oder traumatische Erfahrungen ebenso wie Schmerzen verschiedener Art verändert wahrgenommen werden.
In hypnotischer Trance wird mehr als im Wachszustand in Bildern gedacht, die unterschwellige Wahrnehmung ist geschärft, über Suggestionen können unbewusste Potentiale zugänglich gemacht werden.
Auswirkungen der Hypnose
Es sind zahlreiche Auswirkungen des hypnotischen Zustandes auf Körperfunktionen bekannt: wie etwa die veränderte Aktivierung bestimmter Hirnareale, Erniedrigung von Muskelspannung, Herzfrequenz, Blutdruck.
Diese Veränderungen haben erhebliche Bedeutung für die klinischen Anwendungen der Hypnose im Bereich der Schmerz-, Angst- und Stressbewältigung. Hypnose ist ein Heilverfahren, das nur von ausgebildeten ÄrztInnen, PsychologInnen und PsychotherapeutInnen ausgeübt werden
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