Biografie des charismatischen Schauspielers

The Life and Death of Peter Sellers

Mit der Verkörperung des Inspektor Clouseau in den "Pink Panther"-Filmen hat der britische Schauspieler Peter Sellers Filmgeschichte geschrieben. Doch wie war Peter Sellers als Mensch? Dieser Frage geht nun Stephen Hopkins mit seinem Film nach.

Familiäre Verantwortung war Peter Sellers ein Fremdwort.

"Ein perfekter Stimmenimitator", "ein einzigartiger Unterhalter", "ein genialer Komödiant": An künstlerischen Lobeshymnen hat es dem britischen Schauspieler Peter Sellers nie gefehlt, doch dass der Mann, der die Menschen in Kino, Fernsehen und Radio mit seinem unwiderstehlichen Charme zum Lachen brachte, privat ganz andere Seiten aufziehen konnte, davon erzählt der Film "The Life and Death of Peter Sellers". Von cholerischen Anfällen, von materieller Eitelkeit und von der Selbstüberschätzung etwa, als Sellers seine Filmpartnerin Sophia Loren umgarnte und dabei auch ganz offen seinen Mangel an familiärem Verantwortungsgefühl demonstrierte.

Charakterporträt

Regisseur Stephen Hopkins macht aus Sellers Biografie ein Doku-Drama, komprimiert das Leben auf wenige Karrierestationen bzw. private Erlebnisse, um daraus ein Charakterporträt zu formen. Sellers war dabei einerseits der Egomane und Esoteriker, war leichtsinnig im Umgang mit den Gefühlen anderer und konnte sich von seiner dominanten Mutter nicht lösen. Andererseits fördert Hopkins Sellers zerbrechliche Seiten zutage, seine Zweifel, seine Naivität, und seine körperliche Verwundbarkeit. Sellers starb 1980 im Alter von 54 Jahren an einem Herzinfarkt.

Alltag und Ironie

Mehrfach lebt Sellers seine spielerische Seite bis hin zum puren Zynismus aus, eine Seite, mit der er nicht nur seine Rollen, sondern auch sein Leben bestritt. Alltag und inszenierte Ironie verschmelzen bis zur Unkenntlichkeit. Wer übertrumpft wen in der Imitation von Ernsthaftigkeit, um daraus noch größeren Spaß zu ziehen? Immer wieder stellen sich Peter Sellers und der "Pink Panther"-Regisseur Blake Edwards gegenseitig auf die Probe, um Antwort darauf zu erhalten.

Eigene Logik

Das Chaos im Leben des Peter Sellers findet im Film "The Life and Death of Peter Sellers" eine formale Entsprechung in Verdoppelungen, in locker eingestreuten Schwarz-Weiß-Passagen oder nervös wechselnden Kameraperspektiven, so als wollte man bewusst mehr ver- denn erklären. Im Sinne eines Verstellungskünstlers wie Peter Sellers haben derartige Widersprüche aber dann doch wieder ihre Logik.

The Life and Death of Peter Sellers
USA/GB, 2004
mit: Geoffrey Rush, Charlize Theron, Emily Watson, John Lithgow, Stanley Tucci u.a.
Drehbuch: Roger Lewis
Regie: Stephen Hopkins