Schwäche und Leidenschaft

Leichtes Blut

Es war das erste Werk, mit dem sich Giacomo Puccini in der Fachwelt Gehör verschaffte: "Manon Lescaut". Die Uraufführung geriet zur Sensation. Doch erst in den letzten Jahren entdeckte man die Oper wieder für die Bühne; jetzt auch in Wien.

"Manon Lescaut“, uraufgeführt 1893 in Turin, ist die erste wirklich bedeutende Oper von Giacomo Puccini - nach den beiden Frühwerken "I Vili“ und "Edgar“. Mit diesem Stück hat der rund 35-Jährige seinen persönlichen Stil gefunden.

Zeitgemäße Handlung

Der Stoff stammt aus einem Roman des Abbé Prevost, erschienen 1731. Ein wichtiger Aspekt der Inszenierung von Robert Carsen - in der Ausstattung von Antony McDonald - besteht im Versuch, der etwas "locker gefügten“ Dramaturgie des Stücks eine gewisse Einheit und Kontinuität zu verleihen und die Handlung in die Gegenwart zu versetzen.

Über menschliche Schwächen

Für Robert Carsen ist die Gestalt der Manon ein "Archetyp, der viel über menschliche Schwächen und Leidenschaften erzählt“ - das erklärte er in einem Gespräch mit Peter Blaha, dem Chefdramaturgen der Wiener Staatsoper. Ihre Geschichte sei daher nach wie vor aktuell, aber nicht an eine historische Epoche gebunden.

Rollendebüts

Die niederländische Sopranistin Barbara Haveman singt die Titelpartie - ein Rollendebüt für sie. Auch Startenor Neil Shicoff singt zum ersten Mal die männliche Hauptpartie des Chevalier Des Grieux. Dirigent ist Seiji Ozawa, Musikdirektor der Wiener Staatsoper.

Mehr dazu in Ö1 Inforadio und Ö1 Programm

Hör-Tipp
Anlässlich der Premiere von Puccinis "Manon Lescaut" ist Staatsoperdirektor Ioan Holender am Samstag, 4. Juni 2005 zu Gast in "Ö1 bis zwei".

Veranstaltungs-Tipp
Giacomo Puccini, "Manon Lescaut", Samstag, 4. Juni 2005, 19:00 Uhr, Wiener Staatsoper

Link
Wiener Staatsoper