Wie man übers Internet die Lesesucht überträgt
Bookcrossing
Wie Wildgänse werden sie registriert, in die Wildnis entlassen und immer bleiben sie so lange liegen, bis sich eine Hand begehrlich nach ihnen ausstreckt: absichtlich ausgesetzte Bücher, die in öffentlichen Orten auf einen neuen Besitzer warten.
8. April 2017, 21:58
Haben Sie schon einmal an der Bushaltestelle oder in der Toilette im Intercity nach München ein Buch gefunden? Und auf den zweiten Blick ein Etikett bemerkt? "Hallo Bücherfreund!", stand da zu lesen. "Ich bin ein besonderes Buch und liege nicht hier, weil ich vergessen oder verloren worden bin, sondern weil mich jemand mitnehmen und lesen soll."
Dann wissen Sie, Sie haben ein "reisendes" Buch gefunden. Ein Roman vielleicht, ein Fachbuch über Naturphänomene oder ein packender Report über eine Chinareise. Das Etikett zeigt das typische Logo - ein Buch mit Armen und Beinen , das läuft und den Namen der Aktion "Bookcrossing". Was Sie als Nächstes tun sollten ist, sich zu Hause mit dem Buch vor den PC zu setzen und die Bookcrossing-Website aufzurufen.
Jagen und finden
Es handelt sich um ein kostenloses Büchertauschen, das ähnlich viel Spaß macht wie eine Schnitzeljagd und das über Internet weltweit funktioniert. In jeder Stadt haben sich dazu kleine Fangemeinden gebildet, die sich dann auch in Lokalen treffen und gemeinsam die auf die Reise geschickten und gefundenen Bücher besprechen.
Derzeit sind in Wien nahezu 12.000 Bücher registriert, d. h. haben eine Etikett und eine ID-Nummer. 608 Menschen in Wien haben sich auf der Website als Bookcrosser registriert, zirka ein Drittel von ihnen entlässt regelmäßig Bücher in die Wildnis, zirka 6.000 Bücher laufen im Augenblick frei herum.
Download-Tipp
Ö1 Club-Mitglieder können die Sendung nach Ende der Live-Ausstrahlung im Download-Bereich herunterladen.
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Bookcrossing