Die wirtschaftliche Situation Dubais

Wenn das Öl versiegt

Um in Zukunft nicht mehr in so starkem Maße von der Ölindustrie abhängig zu sein, wurde in den Vereinigten Arabischen Emiraten neben dem Handel und der Bauindustrie vor allem auch der Wirtschaftszweig "Tourismus" angekurbelt.

Hotelier Doris Greif zum Tourismus in Dubai

Das Emirat Dubai am Persischen Golf ist ein klassisches Ölscheichtum. Aber die Ölvorkommen gehen zusehends zu Ende. Das neue Wahrzeichen von Dubai ist das segelförmige Sieben-Sterne-Hotel Burj al Arab geworden. Ein Zeichen für den rasanten Wandel, bei dem der Tourismus nur die erste Stufe darstellt.

Mit seinem Hubschrauberlandeplatz auf der 28. Etage und einem Restaurant, das scheinbar in der Luft schwebt, zählt Burj Al Arab zu den herausragenden architektonischen Bauten der Erde. Die Stützpfeiler reichen 40 Meter tief in den Meeresboden. Mit 321 Metern Höhe ist Burj Al Arab höher als der Eiffelturm und nur 60 Meter kleiner als das Empire State Building.

Wenn das Öl versiegt ...

Das schwarze Gold hat Dubai zu Reichtum und Wohlstand verholfen. Vor etwa 40 Jahren wurde erstmals Erdöl gefördert. Heute besitzt Dubai nach Abu Dhabi die zweitgrößten Ölreserven. Das Ölscheichtum fördert relativ konstant etwa 350.000 Barrel - das sind umgerechnet etwa 55 Millionen Liter Öl - pro Tag. Bei den aktuellen Fördermengen reicht das Erdöl nur noch etwa 40 Jahre. Zum Vergleich dazu: Saudi-Arabien fördert täglich etwa neun Millionen Barrel.

Kein Wunder, dass die Regierung in Dubai wegen der schwindenden Ölreserven schon relativ früh wirtschaftliche Konzepte ausgearbeitet hat, um in Zukunft nicht mehr in so starkem Maße von der Ölindustrie abhängig zu sein.

Handelsplatz und High-Tech-Zentrum

Dubai gehört zu den Vereinigten Arabischen Emiraten. Präsident der V. A. E. ist das Staatsoberhaupt von Abu Dhabi, dem mit Abstand größten der sieben Scheichtümer, sein Stellvertreter ist Dubais Herrscher Scheich Maktoum Bin Rashid Al Maktoum. Nach seinen Worten soll sein Land künftig nicht nur führender Handelsplatz zwischen Europa und dem Fernen Osten werden, sondern auch Banken-, Medien- und High Tech-Zentrum. Prädestiniert dafür ist es allemal, hat es doch den einzigen natürlichen Hafen am Persischen Golf und gilt jetzt schon als wirtschaftliches und politisches Zentrum der Vereinigten Arabischen Emirate.

Tourismus forciert

Neben dem Handel und der Bauindustrie rückt in Dubai wie auch in den übrigen sechs Scheichtümern der Vereinigten Arabischen Emirate immer mehr der Wirtschaftszweig "Tourismus" in den Mittelpunkt des wirtschaftlichen Interesses. Als eines der ersten Länder Arabiens öffneten sich die V. A. E. für westliche Urlauber. Die Einreise nach Dubai wurde stark vereinfacht. Für nunmehr 33 Nationaltitäten gilt: Visa werden bei Einreise direkt am Flughafen Dubai ausgestellt.

Gigantische Projekte in Planung

Inzwischen ist in Dubai auch ein künstlicher Hafen für Hochseeschiffe entstanden. Das Scheichtum fördert nicht nur sehr viel Erdöl, sondern ist auch einer der größten Gold-Umschlagplätze im Nahen Osten.

Vor kurzem wurde das neueste Projekt "Dubai Waterfront" von Sheikh Mohammed, Kronprinz von Dubai, vorgestellt. Es soll einmal eine Stadt mit etwa zehn geplanten Stadtteilen auf einer Größe von über 440 Quadratkilometern werden. "Dubai Waterfront" wird auch wie die anderen Projekte "The Palm" oder "The World" aus künstlichen Inseln bestehen.

In den nächsten Monaten fällt auch der Startschuss für den Bau des höchsten Towers der Welt, der an der Scheich-Zayed-Straße stehen soll. Dieses Projekt soll ein weiteres Wahrzeichen Dubais werden.

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