Freud und Leid zu den Feiertagen
Sodbrennen
Waren Sie in den letzten Tagen bei dem einen oder anderen Festtagsessen eingeladen? Haben Sie nach der üppigen Mahlzeit Sodbrennen bekommen? Dieses brennende Gefühl in der Speiseröhre kennen mehr als die Hälfte der Erwachsenen, zumindest zeitweise.
8. April 2017, 21:58
Vielleicht gehören Sie ja zu jenen 20 Prozent, die regelmäßig an Sodbrennen leiden und für die Essenseinladungen grundsätzlich mit gemischten Gefühlen verbunden sind? Denn um weitere "Sodbrenn-Attacken" zu vermeiden, müssten Sie eigentlich jede Einladung absagen, bei der zwar liebevoll zubereitete, aber leider auch sehr fettreiche Speisen kredenzt werden.
Oder gehören Sie zu jener Gruppe von Betroffenen, die jeden Abend mit einem "flauen Gefühl in der Magengegend" zu Bett gehen. Denn sobald Sie Ihren Kopf ins Kissen legen merken Sie schon, wie schön langsam ein brennender Schmerz die Speiseröhre hochsteigt?
Dies sind nur wenige Beispiele für Situationen, in denen die Lebensqualität von Personen, die regelmäßig unter Sodbrennen leiden, deutlich eingeschränkt ist.
Vom Symptom zur Krankheit
Wenn Sie ständig unter Sodbrennen leiden oder typische Symptome wie z.B. saures Aufstoßen, Schmerzen im Oberbauch oder Schluckbeschwerden regelmäßig auftreten, kann man mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass Sie unter einer so genannten Refluxkrankheit leiden. Und wenn die Beschwerden nachts verstärkt sind oder besonders nach dem essen kommen, so kann man sich der Diagnose fast sicher sein. Beschwerdeauslöser ist die Magensäure, die in die Speiseröhre zurück fließt.
Keine Sorgen müssen Sie sich machen, wenn Sie nur selten, z.B. ausschließlich nach hohem Alkoholkonsum Symptome entwickeln. Denn ein gewisser Reflux ist normal.
Diagnose und Therapie
Ist der Verdacht auf die Refluxerkrankung gegeben, so sollte bald eine Magenspiegelung vorgenommen werden. Sie erlaubt eine genaue Diagnose und stellt die Weichen, ob behandelt werden muss oder nicht.
Da es in der heutigen Zeit sehr Erfolg versprechende Behandlungsmöglichkeiten gibt, sollte die Diagnostik sauber erfolgen und wenn nötig, die Behandlung in Abhängigkeit vom Befund bis zu 12 Wochen durchgeführt werden.
Eigeninitiative erhöht die Erfolgsrate
Doch das alleine wird leider nicht ausreichen. Auch Sie - als Betroffener - müssen diese Therapie mittragen und selbst, wenn die Symptome schnell verschwinden nicht zu früh die Flinte ins Korn werfen - genauer gesagt: die Medikamente absetzen und/oder Ihren alten Lebensstil wieder aufnehmen.
Wird nämlich die Behandlung zu früh beendet oder mangelt es an der Bereitschaft der Patienten konsequent mitzumachen, dann beträgt die Rückfallrate bis zu 90 Prozent.
Sodbrennen und Lungenerkrankungen
Für mich stellt die Refluxerkrankung als Auslöser von chronischem Husten oder bronchialen Infekten ein besonderes Kapitel dar.
Es ist bekannt, dass auch asthmaähnliche Bilder Ausdruck eines Refluxes sein können. Wichtig ist also, den Reflux bei chronischen Lungenproblemen als Auslöser mit zu bedenken. Oder anders ausgedrückt, bei jedem unklaren oder nicht auf Therapie ansprechenden Husten und Asthma sollte auch an eine Reflux gedacht werden und nicht zuletzt auch aktiv danach gesucht werden.
Diskutieren Sie mit
Wenn Sie Fragen zum Thema "Sodbrennen" haben, dann rufen Sie während der Sendung unter der Telefonnummer 0800 22 6979 an, oder posten Sie hier. Ihre Diskussionsbeiträge werden in die Sendung aufgenommen.
- Haben Sie den Verdacht, dass Sie unter einer Refluxkrankheit leiden könnten?
- Nehmen Sie schon länger Medikamente gegen Sodbrennen, und dies leider nur mit mäßigem Erfolg ?
- Haben Sie "Ihr" Sodbrennen erfolgreich bewältigt und können anderen Betroffenen ein paar praktische Tipps geben?
- Haben Sie Fragen zu chirurgischen Maßnahmen?
Mehr zum Thema "Sodbrennen" in der Online-Infomappe
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