Ein Brief
Kinder, vertragt euch!
Am vergangenen Sonntag war der Schriftsteller Hans Christoph Buch der "Zeitgenosse im Gespräch" im Wiener Radiokulturhaus. Einen Mitschnitt strahlt Ö1 am Donnerstag aus. Hier wendet er sich in Briefform an seine Kollegen in Nahost.
8. April 2017, 21:58
Liebe israelische, liebe palästinensische Autoren!
"Werdet endlich vernünftig, möchte ich euch zurufen: "Kinder, vertragt euch! Aber das steht mir nicht zu, weil ihr keine unmündigen Kinder seid und ich nicht euer Vater bin. Genauso paternalistisch aber reagieren viele Europäer auf den Nahostkonflikt und andere Kriege der Gegenwart, weil sie so denkfaul geworden sind, daß sie sich nicht mehr vorstellen können oder wollen, wie es ist, wenn Gewalt und Tod zum Alltag gehören, wo doch in Europa seit über 50 Jahren Frieden herrscht. Aber stimmt das überhaupt? War nicht der Kalte Krieg ein an den Fronten festgefrorener militärischer Konflikt, an dessen Demarkationslinie es Tote gab, an der Berliner Mauer und anderswo? Und haben die ethnischen Säuberungen im ehemaligen Jugoslawien nicht gezeigt, daß der Krieg nach wie auf der politischen Tagesordnung steht - ganz zu schweigen von Tschetschenien, das ebenfalls zu Europa gehört?
Vom Schriftsteller zum Kriegsreporter
Ich selbst habe mich vom Schriftsteller zum Kriegsreporter verwandelt und seit Mitte der neunziger Jahre zahlreiche Krisenherde und Kriegstheater - was für ein seltsames Wort! - aufgesucht und aus der Nähe kennengelernt: Haiti, Liberia und Sierra Leone, Burundi und Ruanda, Sudan und Algerien, Bosnien und Kosovo, Afghanistan, Osttimor und Tschetschenien. Meine vorläufig letzte Reise, im Mai dieses Jahres, führte mich nach Darfur, Schauplatz eines angekündigten Völkermords, der trotz humanitärer Hilfsaktionen und hektischer Diplomatie ungebremst weitergeht. Dabei habe ich Erfahrungen gemacht, die Autoren zu Hause am Schreibtisch nicht machen können, sondern nur, indem sie sich ein Stück weit von ihren Schreibtischen entfernen - Erfahrungen über den Zustand der Welt, in der wir leben, aber auch Erfahrungen mit mir selbst. Zum Beispiel die Erfahrung, daß ich keine Angst hatte, als um mich herum Tausende von Menschen starben in Ruanda, aber abends im Hotel beim Gedanken an das, was ich gesehen und erlebt hatte, in Ohnmacht fiel. So besehen war das, was ich tat, weniger journalistisch als literarisch motiviert, eine Fact-finding-mission im Auftrag der Medien und zugleich eine Art Selbstversuch: Ich wollte etwas herausfinden über mich selbst, was ich nicht schon vorher gewußt hatte. Die Literatur hat das zu allen Zeiten gemacht: Denken Sie nur an die Schilderung der Schlacht von Waterloo in Stendhals 'Kartause von Parma oder der Schlacht von Borodino in 'Krieg und Frieden von Tolstoj. Beide Autoren kannten Kriege nicht nur aus Büchern, sondern hatten sie persönlich erlebt: Stendhal als napoleonischer Offizier, Tolstoj als Beobachter eines Feldzugs der russischen Armee gegen Rebellen im Kaukasus. Oder denken Sie an André Malraux Bericht aus China, George Orwells Buch über den spanischen Bürgerkrieg und Ernest Hemingways Reportage von der Landung der Alliierten in der Normandie - Autoren wie Ernst Jünger oder Erich Maria Remarque, die den Ersten Weltkrieg nicht als Reporter, sondern als Frontsoldaten erlebten, lasse ich der Einfachheit halber weg.
Eingetauschtes Leid
Bei all dem haben mich nicht nur literarische Vorbilder inspiriert: Es gab noch eine andere, mir selbst unbewußte Motivation. In den 90er Jahren, als ich nach Ruanda, Tschetschenien usw. fuhr, starben meine Eltern, zuerst mein Vater, dann meine Mutter, und ich floh vor dem Schmerz, den der Tod der Eltern für jeden Menschen bedeutet, indem ich ihn eintauschte gegen ein größeres Leid, das so überpersönlich war, daß der Verlust der Eltern demgegenüber nur noch wie eine Fußnote erschien. Aber das Ganze hat, über das Persönliche hinaus, auch eine historische Dimension, die mir erst im Nachhinein klar geworden ist. Ich wurde 1944 geboren, und ich reiste in Kriegsgebiete auf der Suche nach einer Vergangenheit, die ich aus Erzählungen meiner Eltern und Großeltern kannte: Ich wollte wissen, was sie empfunden hatten in den Bombennächten des Zweiten Weltkriegs und wie ich selbst reagieren würde auf die Konfrontation mit Gewalt und Tod - nicht abstrakt, sondern ganz konkret. Und natürlich stand mir dabei, wie vielen Deutschen meiner Generation, die Erinnerung an den Holocaust vor Augen.
Damit komme ich zum entscheidenden Punkt, der Sie als direkt Betroffene vermutlich am meisten interessiert. In all den Jahren, während ich ständig auf Reisen war, habe ich, bewußt oder unbewußt, um den Nahen Osten einen großen Bogen gemacht. Ich war nie in Israel oder Palästina, auch den Libanon, Syrien, Ägypten oder Jordanien habe ich nie besucht. Warum nicht? Ich bin kein Experte für diese Region, aus der namhafte Reporter deutscher und internationaler Medien permanent über die neuesten Ereignisse berichten - aus dem gleichen Grund fuhr ich nicht in den Irak. Aber diese Ausrede gilt nicht, denn ich bin auch kein Ruanda- oder Tschetschenien-Experte - dazu wurde ich, gleichsam ohne mein Zutun, erst nach dem zweiten oder dritten Besuch. Meine politische Abstinenz hatte einen tieferen Grund, weil der Nahostkonflikt mir ausweglos und unlösbar erschien. Jahrhundertelang hatten hier, am Ursprungsort dreier Weltreligionen, Araber, Juden und Christen in wechselnden Allianzen gegeneinander gekämpft, und der stets neu aufflammende Krieg um die Kontrolle der Heiligen Stätten endete nicht mit Sieg oder Niederlage der einen oder anderen Seite, sondern mit Blutverlust und allgemeiner Erschöpfung, sodaß es als Ergebnis der Kreuzzüge nur Verlierer gab. Und anders als in Haiti oder Liberia, Ruanda oder Tschetschenien, wo die Situation ähnlich verworren und unübersichtlich war, ging es im Nahen Osten um religiöse Heilsgewißheiten, die inkompatibel miteinander und nicht politisch verhandelbar waren: Wer sich, wie die jüdischen Siedler im Gazasreifen, im Besitz einer von Gott offenbarten Wahrheit wähnt, für den ist jeder Kompromiß Todsünde oder Verrat. Das Gleiche gilt, vice versa, für die Kämpfer von Hamas oder Islamischem Dschihad - falls ich ich mich irre, korrigieren Sie mich!
Gebranntes Kind
Hinzu kam das unabweisbare Gefühl, daß ich als Deutscher keine neutrale Haltung einnehmen konnte, denn der von Hitler befohlene Judenmord war eine der Ursachen gewesen für den späteren Nahostkonflikt, und der saudische König hatte recht gehabt, als er US-Präsident Roosevelt - oder war es Truman? - erklärte, für den Holocaust sollten die büßen, die ihn angerichtet hatten, nicht aber die Palästinenser, die keine Schuld daran traf. Daß mein Vater kein Nazi gewesen war, spielte keine Rolle und entlastete mich nicht, denn als Deutscher der Kriegs- und Nachkriegsgeneration war ich gebranntes Kind: Alles, was ich sagen würde, konnte gegen mich verwendet werden, egal, ob ich für Israel oder die Palästinenser Partei ergriff, und gleicher Abstand zu den Konfliktparteien war nicht möglich im verminten Gelände des Nahen Ostens, wo jeder Schritt eine Gratwanderung zwischen Skylla und Charybdis war. Vielleicht sollten wir, um eindeutig Position beziehen zu können, abwarten, bis Europa mit einer Stimme spricht, aber damit ist in nächster Zeit nicht zu rechnen. Umso mehr bewunderte ich das diplomatische Geschick des deutschen Außenministers Joschka Fischer, dem die Quadratur des Kreises gelang, daß beide Seiten ihm Gehör schenkten bei dem wenig aussichtsreichen Versuch, Möglichkeiten für Kompromisse auszuloten - "vertrauensbildende Maßnahmen lautet der Fachausdruck für diese, durch jedes neue Attentat auf den Nullpunkt zurückgeworfene Vermittlungsbemühung, deren mythisches Vorbild, der Grieche Sisyphus, ein glücklicher Mensch gewesen sein soll.
Land gegen Frieden?
Aber ich bin kein Diplomat, sondern Schriftsteller von Beruf, und ich habe das Privileg - man kann auch Narrenfreiheit dazu sagen - , mich nicht an das politisch Machbare halten zu müssen und das Wünschbare formulieren zu dürfen - jenseits der in Camp David, Oslo oder Genf skizzierten "Road Maps diverser Akteure. Andererseits sind wir Europäer nach dem Kollaps des "realexistierenden Sozialismus mißtrauisch geworden gegen Utopien, und statt zu nichts verpflichtende Vorstellungen vom ewigen Frieden auszumalen, den schon Kant als Fata Morgana entlarvt hat, möchte ich ein paar einfache Fragen stellen, die so etwas wie ein moralisches Minimum beinhalten und an beide Seiten, Israelis wie Palästinenser gerichtet sind.
Meine erste Frage betrifft das Verhältnis von Kirche und Staat, Religion und Politik, auf deren strikter Trennung die moderne Demokratie beruht: Laïzismus ist ein anderes Wort dafür, und der ist in weiten Teilen der arabischen Welt noch nicht oder nicht mehr selbstverständlich, selbst in der Türkei, deren Staatsgründer Kemal Atatürk die Säkularisierung auf seine Fahnen schrieb. Gilt das auch für Israel und - in anderer Weise - für Palästina, mit anderen Worten: Handelt es sich um offene oder verkappte Theokratien, die, nach einem Wort des Historikers Leopold von Ranke, unmittelbar sind zu Gott, dessen Gebot sich jeglicher Diskussion entzieht? Und, daraus folgend, die zweite Frage: Wird die gemäßigte Mehrheit beider Seiten, die den Frieden will, zur Geisel einer extremistischen Minderheit, die durch Drohung mit oder durch Ausübung von Gewalt ein Klima der Angst und Einschüchterung schafft, in dem abweichende Meinungen als Verrat an der gemeinsamen Sache gebrandmarkt werden? Anders ausgedrückt: Gibt es eine Friedensbewegung nur in Israel, oder auch in Palästina und, wenn ja: Warum verurteilen ihre Mitglieder nicht ohne Wenn und Aber Selbstmordanschläge und Attentate auf israelische Zivilisten? Oder ist diese Frage naiv im Kontext eines bewaffneten Aufstands, wo jede Kritik als defätistisch gilt und die Distanzierung von Zielen und Methoden des Kampfes mit sozialer Ächtung oder mit dem Tode bestraft wird? Andererseits, wie soll die palästinensische Autonomiebehörde, selbst wenn sie dies wollte und könnte, extremistische Gruppen entwaffnen, während die israelische Armee ihr Hauptquartier zerstört und ihr alle Machtmittel aus den Händen schlägt? Schließt Israels legitimes Recht auf Selbstverteidigung den Bau einer chinesischen oder Berliner Mauer und die präventive Tötung mutmaßlicher Terroristen mit ein? Oder stimmen die Verantwortlichen beider Seiten darin überein, daß das Leben der Menschen das höchste Gut ist, das unter allen Umständen geschont werden muß? Damit sind nicht nur Frauen und Kinder, sondern auch Soldaten und Polizisten gemeint. Und - letzte Frage - gilt die Formel "Land gegen Frieden noch oder wurde sie in aller Stille begraben und durch die Vision von Großisrael ersetzt? An die Adresse der Palästinenser gewandt, hieße das: Gilt ihre Anerkennung der Existenz des Staates Israel nach wie vor, oder wird sie von ihren arabischen Nachbarn durchkreuzt, die diesen Stachel im Fleische brauchen, um von ihrem Mangel an Demokratie und anderen hausgemachten Problemen abzulenken?
Diese Fragen lege ich Ihnen und mir zur Beantwortung vor - auf die Gefahr hin, daß wie bei einer Kneipenschlägerei alle Beteiligten auf den selbsternannten Vermittler einschlagen, der sich einbildet, ihren Streit schlichten zu können. Nur eine Frage habe ich wohlweislich nicht gestellt: Die Frage nämlich, wer die Hauptschuld trägt an dem Schlamassel, wer die Schlägerei angefangen oder den Streit vom Zaun gebrochen hat? Die Beantwortung dieser Frage nähme zu viel Zeit in Anspruch und, mit Fingern aufeinander zeigend, wären wir irgendwann bei Adam und Eva angelangt.
Ruanda und das Paradies
Hierfür ein Beispiel aus einem anderen Teil der Welt. Sie alle haben vom Völkermord in Ruanda gehört, dem innerhalb weniger Wochen, im Frühjahr 1994, 800.000 Tutsis und gemäßigte Hutus zum Opfer fielen, die sich weigerten, beim Abschlachten ihrer Nachbarn und Freunde mitzuhelfen. Ich weiß, wovon ich rede, denn ich habe die Auswirkungen der Massaker aus nächster Nähe gesehen und erlebt. Dieses schreckliche Geschehen wird meist isoliert betrachtet, getrennt von seiner Vorgeschichte, die es überhaupt erst verständlich macht - so als sei die Hutu-Bevölkerung plötzlich von unerklärlicher Mordlust befallen worden, was in gewisser Weise auch stimmt. Aber das ist nur die halbe Wahrheit: Schon vor dem Ersten Weltkrieg - damals gehörte Ruanda zu Deutsch-Ostafrika - warnten Missionare vor einer Explosion der sozialen Unzufriedenheit, weil die Minderheit der Tutsi-Nomaden die Mehrheit der Hutu-Bauern in feudaler Knechtschaft hielt. Nach dem Motto: "Teile und herrsche, hat die deutsche und später belgische Kolonialherrschaft das Unterdrückungssystem noch verschärft. Nach der Entlassung in die Unabhängigkeit gewannen die Hutus aufgrund ihrer numerischen Überlegenheit jede demokratische Wahl, und das Wachstum der Bevölkerung vergrößerte den ökonomischen Druck, da immer weniger Land immer mehr Menschen ernähren mußte. Die Tutsi-Aristokratie verteidigte ihre Privilegien durch Morde und Massaker an sogenannten Hutu-Evolués, die Missionsschulen oder Universitäten besucht hatten, und so kam eine Spirale von Gewalt und Gegengewalt in Gang, die, von der Außenwelt kaum beachtet, mehr und mehr Opfer forderte, wobei die Totenziffern sich verzehnfachten: Von 20.000 in den 60er bis zu 200.000 in den 70er Jahren. Als 1994 die Hutu-Staatschefs von Ruanda und Burundi beim bis heute ungeklärten Absturz einer Militärmaschine ums Leben kamen, schlugen die Hutu-Milizen los: Um dem von ihnen befürchteten Genozid zuvorzukommen, begingen sie einen noch schlimmeren Völkermord. Warum erzähle ich Ihnen das alles?
Nutzanwendung von Versen
Ruanda ist heute ein straff geführter Militärstaat, dessen Tutsi-Regierung die Devise "Nie wieder! von Israel übernommen hat: Gestützt auf eine schlagkräftige, disziplinierte Armee und den besten Geheimdienst Ostafrikas, hat Ruanda das Nachbarland Burundi sowie Teile Ugandas und der Kongorepublik unter seine Kontrolle gebracht. Paradoxerweise hat diese Politik die Sicherheit des Tutsi-Volks nicht gestärkt, sondern geschwächt, nach einem Motto, das Goethe einst Napoleon ins Stammbuch schrieb:
Wer alles will, will sich vor allen mächtig
Indem er siegt, lehrt er die andern streiten
Bedenkend macht er seinen Feind bedächtig
So wachsen Kraft und List nach allen Seiten
Und der Geburten zahlenlose Plage
Droht jeden Tag als mit dem jüngsten Tage.
Die Nutzanwendung dieser Verse bleibt jedem selbst überlassen. Aber das Beispiel Ruanda ist noch in anderer Hinsicht lehrreich, obwohl Ostafrika nicht mit dem Nahen Osten vergleichbar ist: Ethnologen haben herausgefunden, daß Hutus und Tutsis, wie der Bauer Kain und der Nomade Abel, von gemeinsamen Eltern abstammen - sie sprechen ein und dieselbe Sprache und haben die gleiche, auf Ackerbau und Viehzucht beruhende Kultur. Ohne die Parallele überstrapazieren zu wollen, habe ich schon lange den Verdacht, daß Israelis und Palästinenser mehr miteinander gemein haben, als sie selbst wahrhaben wollen, weil sie, ähnlich wie die früheren Erbfeinde Deutschland und Frankreich, gemeinsame Ursprünge haben. Mit dieser Feststellung bin ich fast bei Adam und Eva angelangt und dem Vorsatz untreu geworden, mich herauszuhalten aus dem Nahostkonflikt.
Aus dem bisher Gesagten geht, so hoffe ich, klar genug hervor, daß ich kein Freund der Politik der Stärke von George W. Bush und Ariel Scharon bin und daß meine Sympathie eher den Peaceniks gehört als den Hardlinern des Likud-Blocks. Trotzdem habe ich dem Premierminister applaudiert, als er Israels Rückzug aus Gaza beschloß und den Extremisten in den Reihen seiner eigenen Partei die rote Karte zeigte. Selbst wenn es stimmen sollte, daß Scharon nur Zeit gewinnen will, um an anderer Stelle vollendete Tatsachen zu schaffen, ist dies trotzdem ein Schritt in die richtige Richtung: Nicht als Vorwegnahme einer künftigen Friedensregelung oder - bescheidener gesagt - eines Waffenstillstands, der von den Konfliktparteien ausgehandelt werden muß, sondern weil das Votum der Knesset einem politischen Prinzip Geltung verschafft, das auch für die Palästinenser gilt: Daß die schweigende Mehrheit - in Europa sagen wir Zivilgesellschaft dazu - nicht länger bereit ist, sich von radikalen Minderheiten terrorisieren zu lassen, die sich über Recht und Gesetz hinwegsetzen unter Berufung auf eine angemaßte Autorität, die keiner Kontrolle unterliegt und beliebig manipulierbar ist. Von hier ist es nicht mehr weit zu Selbstmordattentaten oder zur Ermordung demokratisch gewählter Politiker, und in ihrer Menschenverachtung stimmen die Extremisten beider Seiten spiegelbildlich miteinander überein.
Diesen Text hat Hans Christoph Buch für eine "Rede beim Landauer Schriftstellertreffen" am 8. November 2004 verfasst. Er hat ihn freundlicherweise zur Veröffentlichung auf oe1.ORF.at zur Verfügung gestellt.
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