Ein Haus der qualitätsvollen Unterhaltung

Vom "Kaiserjubiläums-Stadttheater" zur "Volksoper"

Die ersten Wiener Opern-Premieren gibt es zwar erst im Oktober, in der "Volksoper" wurde es aber schon davor festlich: Am 4. September feierte man das 100-Jahre-Jubiläum als Musiktheater mit einer Gala. Anhand herausragender Stücke wurden die Anfänge illustriert.

Die ersten Premieren der Wiener Opernhäuser gibt es zwar erst im Oktober, der September hebt jedoch in der "Volksoper" gleich feierlich an: Am 4. September feierte das Haus am Währinger Gürtel mit einer Gala das 100-jährige Jubiläum seines Bestehens als Musiktheater.

Gefeiert wurde in der "Volksoper" nicht die Errichtung des Hauses (1898), sondern die Umorientierung des "Kaiserjubiläums-Stadttheaters" zur Musiktheaterbühne im Jahr 1904 unter Direktor Rainer Simons, der auch den Begriff "Volksoper" prägte.

Jubiläums-Gala

Im Rahmen der von Christoph Wagner-Trenkwitz moderierten Gala wurde sowohl die Ära Simons als auch die Mitte des 20. Jahrhunderts illustriert. So wurde im ersten Teil des Abends die Ära Simons am Beispiel einiger herausragender Werke illustriert. Der zweite Teil blickte ein halbes Jahrhundert zurück - und zwar in die Mitte der 1950er Jahre.

An der Gala wirkten u. a. der zukünftige erste Kapellmeister Alfred Eschwe, Annely Peebo, Morten Frank Larsen, Wicus Slabbert sowie Ulrike Steinsky mit. Die "Volksopern-Gala" findet übrigens nochmals am Samstag, den 18. September, statt.

Ära Rainer Simons (1903-1917)

1903 übernahm Rainer Simons, ein gebürtiger Kölner, als künstlerischer Leiter das Haus. Er zeigte am 15. September 1904 als erste Opernvorstellung Carl Maria von Webers "Freischütz". Ab 1906 wurde nur noch Musiktheater gespielt, und die Volksoper entwickelte sich zu einer ernsthaften Konkurrenz für die damalige k. k. Hofoper.

Berühmte Sänger wie Leo Slezak oder Richard Tauber gastierten am ehemaligen Stadttheater. 1907 zeigte man die Wiener Erstaufführung von Giacomo Puccinis "Tosca"; 1910 folgte "Salome" von Richard Strauss. Zudem gelang Simons ein Kunststück, das keiner seiner Nachfolger zustande brachte: Er führte die Volksoper ohne einen Groschen Subvention.

Nachfolger Mader und Weingartner

Raoul Mader und Felix Weingartner, die auf Simons folgten, konnten an die Erfolge ihres Vorgängers nicht anschließen. Inflation, Theaterkrisen und das Ausbleiben des Publikums führten dazu, dass das Haus von Dezember 1924 bis August 1925 geschlossen wurde und man im Oktober 1925 Konkurs anmelden musste.

Im März 1938 wurde die Volksoper schließlich unter die finanzielle Verwaltung der Gemeinde Wien gestellt und nach einer Generalsanierung am 18. Oktober mit Ludwig van Beethovens "Fidelio" eröffnet.

Nachkriegszeit unter Franz Salmhofer

Nach Kriegsende diente das Haus am Währinger Gürtel von 1945 bis 1955 als Ausweichquartier für die durch Bomben zerstörte Wiener Staatsoper. 1955 übernahm Franz Salmhofer die Direktion. Die Volksoper erhielt ein eigenes Ballett und zeigte in ihrem Spielplan neben Oper und Operette auch erstmals Musicals wie Leonard Bernsteins "West Side Story" oder "Kiss me Kate" von Cole Porter.

Kinder-Audition
Die Volksoper Wien sucht talentierte NachwuchssängerInnen im Alter von 6 bis 14 Jahren für den Musicalklassiker The Sound of Music von Richard Rodgers und Oscar Hammerstein. Auditions finden zwischen 27. Oktober und 7. November 2004 statt. Vorkenntnisse in Gesang, Tanz und Schauspiel sind erwünscht.

nteressenten wenden sich ausnahmslos schriftlich unter Beifügung eines Fotos bis spätestens 14. Oktober 2004 an folgende Adresse:

Volksoper Wien
Kinderkomparserieleitung
Mag. Brigitte Lehr
Währingerstr. 78
1090 Wien
E-Mail: brigitte.lehr@volksoper.at

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