Wie tippe ich am schnellsten?

Keyboard-Design

Qwerty nennen die Amerikaner das Muster für die Computertastatur, da die Buchstabenbelegung in der obersten Reihe von links nach rechts mit q, w, e, r, t und y beginnt. Auf Deutsch heißt es Qwertz, die soll aber langsamer zu bedienen sein.

Geschichte über das Qwertz-Keyboard

Der deutschen Tastaturbelegung Qwertz wirft man vor, dass sie entworfen wurde, um die Geschwindigkeit beim tippen zu drosseln. Außerdem schont Qwertz nicht gerade die Handgelenk, lautet ein weiterer Vorwurf.

Es gab auch schon andere Modelle und Entwürfe für eine ideale Tastaturbelegung. Eine gewisse Bekanntheit erlangte das Dvorak Keyboard, das in den 20er und 30er Jahren von August Dvorak and William Dealey entwickelt wurde. Sie siedelten jene Buchstaben, die am häufigsten benutzt werden, in unmittelbarer Nähe zueinander an.

Die Dvorak-Tastatur

"Die berühmteste Studie dazu, wurde von der US Regierung während des zweiten Weltkrieges in Auftrag gegeben und belegt, dass das Dvorak-Keyboard um Welten besser ist. Aber man vergaß dabei zu erwähnen, dass diese Studie von Dvorak selbst verfasst wurde. Alle anderen Studien sagen, es gibt keinen wesentlichen Unterschied", erzählt Daniel Victor von der Universität Toronto.

Angeblich ist das Dvorak-Keyboard nicht nur ergonomisch besser, sondern man kann damit auch schneller tippen. Dennoch ist es nicht besonders wahrscheinlich, dass das Qwertz Keyboard ein Redesign erleben wird. Anders ist die Situation beim Handy.

Handytastaturen

Dort orientiert man sich nicht am Qwertz-System, sondern die Buchstaben sind linear angeordnet und folgen der Tradition des Festnetztelefons. Einen Grund dies beizubehalten gibt es eigentlich nicht, denn schon allein das Tippen von kurzen Textmeldungen am Handy ist eine Qual.

Kein Wunder, dass sich junge Userinterfacedesigner für diesen Bereich interessieren. In den letzten Jahren landeten einige neue Designvorschläge auf den Schreibtischen der Hersteller.

Tiltext

Tilttext ist eine Technik, bei der man eine Taste auf dem Handy drückt und zur selben Zeit das Telefon in eine Richtung kippt. Damit teilt man dem System mit, welchen Buchstaben man auf der Taste, eingeben will.

Wenn man eine 2 drückt und das Telefon nach links kippt, dann heißt das: man will den ersten Buchstaben A schreiben. Im Gerät wird ein "Tilt" Sensor eingebaut, der die Richtung ihrer Bewegung erkennt.

Chording

Die Idee zu Chording ähnelt dem Tilt System: Man benötigt dafür noch immer die Handytasten, um Buchstaben auszuwählen. Was wir hinzugefügt haben, sind drei extra Tasten auf der Rückseite des Telefons. Sie drücken eine der regulären Tasten und dazu eine der drei auf der Rückseite. Wenn Sie zum Beispiel den ersten Buchstaben auf einer Taste brauchen, dann drücken Sie den ersten "chord key". Für den zweiten, den zweiten und so weiter.

Die Drei Tasten auf der Rückseite geben dem System den Namen: Drei Töne bilden in der Musik einen Akkord. Aber auch dieses Design hat seine Probleme. Denn am Handy sind die sieben und die neuner Taste nicht mit drei, sondern mit vier Buchstaben belegt.

Der vierte Buchstabe

man mit dem kleinen Finger bedient. Stattdessen entschieden wir uns dafür, dass der User für den vierten Buchstaben zwei beliebige Chord-Tasten gleichzeitig drücken sollte. In den Studien fanden wir allerdings heraus, dass die Fehlerrate für diese vierten Buchstaben um einiges höher liegt", erzählt Daniel Victor.

Das ewige Dilemma der Mensch Computer Interface Designer ist, dass sie zwar wissen, dass ein System nichts taugt - es aber trotzdem bewahren: Denn angeblich will es der User so.

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