"Bergdoktor" und "Tatort"-Kommissar
Harald Krassnitzer
Harald Krassnitzer, einer der gefragtesten Filmschauspieler im deutschen Sprachraum, erzählt über seine schauspielerischen Ambitionen und sein politisches Engagement, über die "hippe" Welt der Fernsehmacher und die Verantwortung, die Prominenz mit sich bringt.
8. April 2017, 21:58
"Erfolg ist relativ"
Sein Durchbruch als Schauspieler gelang Harald Krassnitzer 1996 mit der Sat1-Fernsehserie "Der Bergdoktor". Krassnitzer, der 1960 in Salzburg geboren wurde, der ursprünglich ganz andere Ambitionen hatte, erhielt seine Ausbildung zum Schauspieler an der Salzburger Elisabeth-Bühne, wo er vier Jahre lang ein Engagement hatte. Es folgten zwei Jahre am Grazer Schauspielhaus, dann eine Verpflichtung am Volkstheater in Wien.
Die Rollen, die er spielte, reichten vom Klassiker bis zum modernen Experimental-Theater, vom Goetheschen Faust bis zum Hamlet in Heiner Müllers "Hamletmaschine".
Theater adieu
Ab Mitte der 90er Jahre war es vorbei mit dem Theater: Film- oder Fernsehrollen folgten nahtlos aufeinander. Leichte Fernsehunterhaltung, die ihn zum Publikumsliebling machte und ihm im Jahr 2000 den begehrten österreichischen Fernseh-Preis "Romy" einbrachte, ersetzte das Theaterspielen.
Vom "Stockinger" zum "Tatort"-Kommissar, vom schmalzigen Rosamunde-Pilcher-Fernsehfilm bis hin zum Psycho-Krimi "Die Mutter" unter der Leitung des ostdeutschen Regisseurs Matti Geschonneck.
Politisch engagiert
Ein Porträt des Salzburger Schauspielers zu zeichnen ist schwer, lässt er sich doch nicht so einfach einer Kategorie zuordnen. Und darüber hinaus ist Krassnitzer auch ein sozialpolitisch überdurchschnittlich engagierter Zeitgenosse.
Im Jahr 2000 war er einer der Hauptredner bei der großen Demonstration am Heldenplatz gegen die Bildung der schwarz-blauen Regierung. "Wacht endlich auf!", rief er dort unter starkem Applaus der sozialdemokratischen Oppositionspartei zu und vermochte die Menge der Demonstrierenden zu begeistern. Zwei Jahre später unterstützte er das Volksbegehren "Sozialstaat Österreich". Und seit einiger Zeit engagiert er sich beim "Hilfswerk Austria", das Projekte für Kinder in Moldawien durchführt.
TV-Tipp
Sonntag, 14. März, 20:15 Uhr, ORF 2:
Tod unter der Orgel, ein Krimi aus der Reihe "Tatort" mit Harald Krassnitzer als Chefinspektor Moritz Eisner.