Oliver Kent - Fixstern am heimischen Jazzhimmel
Day Dream
Wenn Oliver Kent Jazz-Sessions leitet, dann kommen auch viele andere Musiker, denn sie wollen mit ihm spielen, einem Fixstern am heimischen Jazzhimmel - so passiert im RadioKulturhaus und im ORF KulturCafe.
8. April 2017, 21:58
Ausschnitt aus der CD "Day-Dream"
Der Pianist Oliver Kent gehört zu den wichtigsten europäischen Jazzmusikern. Kent wurde 1969 in Innsbruck geboren. Schon früh begann er sich für Musik zu interessieren. Ein klassisches Klavierstudium begann er im Alter von 16 Jahren bei seinem Vater, dem Konzertpianisten Fuat Kent. Gleichzeitig begann Oliver Kent mit Improvisationen. Vorbilder waren damals nicht nur Pianisten wie Thelonious Monk, sondern auch der Saxophonist Charlie Parker und der Schlagzeuger Art Blakey.
Der Kampf mit dem Wecker
1987 übersiedelt Oliver Kent nach Wien. Hier beginnt er zunächst eine Klavierbaulehre. Die bricht er ab. Das frühe Aufstehen jeden Tag, sagt Kent, sei nichts für ihn gewesen. Da habe er gedacht, es wäre wohl besser, Klavier zu spielen als welche zu bauen. Kent begann nun sein Studium am Wiener Konservatorium. Und es stellten sich erste Engagements ein, so tourte der junge Kent mit Art Farmer, Idris Muhammad, Pete Yellin, Benny Bailey und Karl Ratzer.
Der "Vielflieger"
In den Jahren 1993/94 wird Kent zum "Vielflieger". Er pendelt zwischen Wien und New York, wo er in den Bands von Eddie Henderson und Valerie Ponomarev spielt. Kent spielt überdies - und das bis heute - leidenschaftlich gern und oft - in Sessions. Das macht seinen Stil reifer und sicherer.
Heute ist er unverwechselbar. Anfang der 90er Jahre beginnt Kent auch zu komponieren, nicht nur für sich und seine Band, auch für andere Gruppen, etwa für das Quintett "Five Moons Around Venus" mit der Trompeterin und Flügelhornistin Ingrid Jensen.
Kent und die Stars
1996 beginnt die Zusammenarbeit Oliver Kents mit dem Saxofonisten Roman Schwaller. Die Liste der Musiker, mit denen Kent nun spielt und die ihn in ihre Bands holen, wird immer länger. Darunter sind Jazzgrößen wie Johnny Griffin, Sheila Jordan, Mark Murphy, Lou Tabackin, Benny Golson, Vincent Herring, Johannes Enders und viele andere.
Eine langjährige Freundschaft verbindet Oliver Kent mit dem österreichischen Saxofonisten Herwig Gradischnig. Immer wieder spielten die beiden zusammen, oft auch als Duo und nicht nur in verschiedenen Bands. Wie Kent ist auch Gradischnig ein Suchender, ein Musiker, der hinter Swing und Energie stets nach Wahrheiten und Grundstrukturen sucht. Vor kurzem ist eine Duo-CD der beiden erschienen, sie trägt den Titel "Day Dream".
Die Sessions
Oliver Kent war mehrmals im RadioKulturhaus zu Gast. Er spielte in der Gruppe von Herwig Gradischnig und absolvierte einen wunderbaren Duo-Abend mit dem brasilianischen Bassisten Paulo Cardoso. Wenn es im ORF KulturCafe Jazzsessions gibt, dann ist er meist mit dabei. Er, der selbst so oft bei Sessions gespielt hat, ist ein hervorragender Leiter solcher Sessions. Diese können, wie schon erlebt, bis fünf in der Früh dauern...
Und wenn Oliver Kent Sessions leitet, dann kommen auch viele andere Musiker, denn sie wollen mit Oliver Kent spielen, einem Fixstern am heimischen Jazzhimmel.
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Oliver Kent - Biografie
Thomas Faulhammer