Der Apfel als Sammelobjekt

Happy Birthday, Mac!

Am 24. Jänner 1984 kam der erste Macintosh auf den Markt. In den ersten drei Monaten wurden über 70.000 Stück verkauft. Zum 20-jährigen Mac-Jubiläum hat sich Matrix von einem Apple-Sammler die Hard- und Software der letzten 20 Jahre zeigen lassen.

Gerhard Walter über seine Apple-Sammlung

Das älteste Stück seiner Apple-Sammlung ist der so genannte MacPlus, das Nachfolgemodell des ersten Mac, ein sogenanntes All in One-Gerät, mit Maus, einer Tastatur und einem in das Gehäuse integrierten Bildschirm, erklärt Gerhard Walter, der seine erste Mac-Bekanntschaft im Jahr 1987 hatte, als er bei Computer City, dem damals größten Apple-Handler Österreichs seine Berufslaufbahn begann.

Der MacPlus, der immer noch funktionstüchtig ist, hat keine Festplatte, nur ein Diskettenlaufwerk und kostete damals etwa 70.000 Schilling. Gebootet wird von der Diskette, System- und Programmsoftware sowie die eigenen Daten sind ebenfalls auf diesem Datenträger. Hatte man größere Dateien zu verwalten, musste man die Daten auf mehrere Floppy Disks hintereinander schaufeln.

Die Desktop-Publishing Revolution

Der erste Mac auf dem er selbst gearbeitet hat war ein Macintosh SE, erzählt der Werbegrafiker, der seit 1993 als Selbstständiger seine eigene New-Media-Agentur betreibt. Wie die meisten typischen Apple-Anwender hat sich auch Gerhard Walter autodidaktisch mit den Programmen vertraut gemacht.

In seiner Ausbildung an der Wiener Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt hatte er noch die traditionelle Arbeitsweise gelernt. So wurden vor der Mac-Ära Reinzeichnungen mit der Hand geklebt, Schriftsätze mussten in den Satzstudios bestellt werden, und jeder Korrekturdurchgang war kosten- und zeitintensiv. Als 1986 der Page-Maker und der Apple-Laserdrucker auf den Markt kamen, war das der Beginn der Desktop-Publishing Revolution und wenige Jahre später wurden die ersten Satzstudios geschlossen.

50 Softwarepakte aus den Anfangszeiten

Seit Anfang der 90er Jahre sammelt Gerhard Walter Softwarepakete in Originalverpackung mit Handbuch. Mittlerweile hat er 50 Urversionen, darunter Page Maker 1.0 oder die ersten Photoshop-Programme. Ein Stück Arbeits- und Kulturgeschichte, das er nun gemeinsam mit den von ihm 15 aufbewahrten Hardware-Highlights, vom MacPlus, dem Mac SE, dem MacII bishin zu den aktuelleren Modellen in der Wiener Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt ausstellen will.

Schick und virensicher

Er selbst arbeitet zur Zeit auf einem iMac. Die seit 1998 farbenfrohe Mac-Serie gilt als Meilenstein was das "Look and Feel" von Computern betrifft. Dass neueste Technik und gutes Design kein Gegensatz sind, hat Apple auch mit dem iBook oder dem erfolgreichen MP3-Player, dem iPod bewiesen. Apple setzte nicht nur Trends und Maßstäbe, was Stil und Qualität betrifft, so der Apple-Sammler und nennt die Beweggründe, warum er bis heute der Apfel-Marke treu geblieben ist: Erstens war er immer zu bequem auf ein neues System umzusteigen und zweitens bietet die Mac-Welt Schutz vor Viren und Würmern, mit der die Microsoft-Welt permanent zu kämpfen hat.

Weiters in "matrix - computer & neue medien"

Zum 20-jährigen Geburtstag des ersten Macintosh hat Matrix im Archiv gestöbert und Beiträge gefunden, die ein Stück Apple-Geschichte transportieren. In einer Collage hören Sie Ausschnitte aus den Jahren 1995 bis 2000, in denen die Redaktion den Entwicklungen in der Apple-Welt nachspürte und die Community mit Einblicken in die abwechslungsreiche Firmengeschichte versorgte.