Von A wie Abschminken bis Z wie Zwiebel schneiden
1000 Dienste
Wer sich immer schon insgeheim seinen ganz persönlichen Diener gewünscht hat, der sollte sich dieser Tage ins Wiener Tanzquartier begeben. Dort bietet das Künstlerduo Julius Deutschbauer und Gerhard Spring nicht weniger als 1000 Dienste an.
8. April 2017, 21:58
Auf der Bühne der Halle G des Tanzquartiers finden sich unzählige Requistin, die für die verschiedenen angebotenen Dienste notwenig sind. Vom Plastikgoldfisch bis zum Aktenvernichter. Am Bühnenboden gibt es Markierungen für verschiedene Lebensbereiche - so steht dann z. B. ein Schlafzimmer, eine Treppe oder eine Straße als perfekte "Dienstlocation" zur Verfügung.
Wunschdienste
Die beiden devoten Herren sind noch auf der Suche nach Bedienten.
"Man kann sich vorher per E-Mail oder telefonisch anmelden, wenn man ganz bestimmte Wunsch-Dienste erfüllt haben will, dann wird man namentlich ausgerufen. Ansonsten bekommt jeder Besucher zur Eintrittskarte eine Dienst-Trillerpfeife und man kann sich per Pfiff zu einem Dienst melden. Wir rufen jeden einzelnen dieser 1000 Dienste an diesen drei Abenden aus, das reicht von A wie Abschminken bis Z wie Zwiebel schneiden, erklärt Julius Deutschbauer.
Eine kleine Auswahl der angebotenen Dienste
In der langen Liste der 1000 möglichen Dienste findet sich mit großer Wahrscheinlichkeit auf für die ausgefallensten Geschmäcker und Bedürfnisse das Richtige. Hier können Sie also ihre geheimsten Wünsche ausleben, und es sich sozusagen so richtig besorgen lassen Eine kleine alphabetische Auswahl, was Deutschbauer und Spring so alles drauf haben:
- Atem anhalten
- Bauch pinseln
- Cremedose zumachen
- Dienstglocke ruinieren
- Eiklar trennen
- Fingernagel kauen
- Geldschein prüfen
- Haut retten
- "Ich liebe dich" flüstern
- Jause holen
- Knopfloch schmücken
- Lachen unterdrücken
- Mund halten
- Nuss knacken
- Ohrklips anstecken
- Papiersackerl zerplatzen
- Radio einschalten
- Schachmatt setzen
- Tasse zum Mund führen
- Unfall verhüten
- Violine stimmen
- Wade beißen
- Zuckerl lutschen
"Außenstelle bitte melden"
Zur (noch) besseren Unterhaltung werden die Herren Diener bei der Ausführung der jeweiligen Dienstleistungen am Publikum, und das Geschehen wird auf eine große Videoleinwand projiziert. Außerdem heißt es in regelmäßigen Abständen "Außenstelle bitte melden". Dann werden die bereits geleisteten und im Areal des Museumsquartierts aufgezeichneten Außendienste präsentiert.
So ließ sich beispielsweise der Elektronikmusiker Erdem Tunakan die Müllsäcke wegtragen, Rudi Klein ließ sich die Hand beim Husten vorhalten und Frau Leopold ließ sich in den Mantel helfen. Wenn das keine Dienstleistungsmarktlücke ist...
Tipp
"1000 Dienste" mit Außendienststelle im Museumsquartier Wien, 15. bis 17. Jänner 2004, 20.30 TQW / Halle G im MQ, Ticket und Info 01 / 581 3591
Links
Liste der angebotenen Dienste und Wunschdienstbestellung
Tanzquartier Wien