Die Mezzosopranistin Bernarda Fink

Eigenes Leben im Lied erkennen

Als Kind einer slowenischen Familie in Argentinien geboren, hat sie dennoch nichts vom Leben eines "fahrenden Sängers": Bernarda Fink. Albert Hosp sprach mit der Künstlerin über ihre preisgekrönte Aufnahme von Schumanns "Frauenliebe- und leben".

Mit Bernarda Fink an einem Herbsttag im Studio zu sitzen und über ihre eigene Aufnahme zu reden ist ein Genuss. Lieder singen und Musik lieben, Geschichten erzählen und Musikgeschichte erleben, das eigene Leben im Lied erkennen und den professionellen Job "Sängerin" ausüben: Die weltweit gefragte Mezzosopranistin hat etwas zu sagen. Und Bernarda Fink ließ sich mit großer Ehrlichkeit auf dieses Gespräch ein.

In sich ruhende Persönlichkeit

Als Kind einer slowenischen Familie in Argentinien geboren, scheint ihr das unstete, polyglotte Dasein des Künstlers von Anfang an mitgegeben. Das mittelalterliche Bild des "fahrenden Sängers" kommt mir in den Sinn. Doch Bernarda Fink vermittelt eher den Eindruck eines in sich ruhenden, verwurzelten Menschen.

Eindrückliches Beispiel

Gleichwohl gehen ihr die innere Unruhe und Sehnsucht der Schumann'schen Lieder sehr nahe. Der Zyklus "Frauenliebe und -leben" nach Gedichten von Adalbert von Chamisso ist dafür ein besonders eindrückliches Beispiel: Er erzählt von Begegnung, Verliebtheit, Hochzeit, Geburt und Tod.

Gespräch bei preisgekrönter Aufnahme

Die Aufnahme von Bernarda Fink und dem Pianisten Roger Vignoles (mit dem „Preis der Deutschen Schallplattenkritik“ ausgezeichnet) stand uns zur Seite. Wir hörten die acht Lieder Stück für Stück an, ließen die Mikrofone während der Musik offen und sprachen über die Musik. Das Ergebnis jener zwei Stunden ist nun in dieser "Ö1 extra"-Sendung zu hören.